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Schweiz Zürcher Stadtpräsidentin will «Mobility Pricing» testen

Im Grossraum Zürich soll die Einführung einer konsumabhängigen Verkehrsabgabe auf Schiene und Strasse getestet werden. Es geht um «Mobility-Pricing». Damit sollen unter anderem Staus vermindert werden. Doch die Autolobby wehrt sich.

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Zürcher Stadtpräsidentin will «Mobility-Pricing» testen
Aus Rundschau vom 12.02.2014.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 48 Sekunden.

Fast täglich stauen sich die Autos auf den Pendlerrouten in der Schweiz. 2012 waren es insgesamt 20‘000 Stunden während denen die Strassen blockiert waren. Die Zahl klettert weiter nach oben. Mit Beteiligung der Stadt Zürich denken nun Verkehrsbehörden in acht Kantonen darüber nach, ein «Mobility Pricing» einzuführen, eine verbrauchsabhängige Verkehrsabgabe für Schiene und Strasse. Man prüfe die Ergebnisse, die solche Systeme im Ausland bringen und ob diese auf die Region Zürich übertragen werden könnten, erklärt die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch in der «Rundschau».

«Die Durchführung eines Pilotprojektes würde dazu beitragen, dass man alle diese Fragen genauer anschauen könnte», sagt Mauch, die am vergangenen Sonntag wiedergewählt wurde. Sie präsidiert auch der Metropolitankonferenz Zürich, einer Plattform, die den Grossraum Zürich zwischen Schaffhausen und Luzern abdeckt. Das Gremium sucht zurzeit nach Möglichkeiten, um die zunehmenden Kosten des Verkehrs zu decken.

Konzept wird ausgearbeitet

Der «Rundschau» liegt ein Grundlagenbericht vor, in dem die Idee des «Mobility-Pricings» für die Schweiz ausgelotet wird. Bis Ende dieses Jahres soll im Departement von Verkehrsministerin Doris Leuthard nun ein konkretes Konzept ausgearbeitet werden. Beim Bundesamt für Strassen lässt man sich diesbezüglich aber noch nicht in die Karten blicken. Die Idee des «Mobility Pricings» wird aber weiter vorangetrieben: Der Zeitplan zur Erarbeitung des Konzeptes werde eingehalten, erklärt dessen Sprecher Thomas Rohrbach.

Zürich: 1,7 Rappen pro Kilometer

Korrigendum

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Die «Rundschau» hat gestern einen Online-Text publiziert mit der Überschrift «Zürcher Stadtpräsidentin will »Road Pricing« testen». Dies ist falsch. Richtig ist: «Zürcher Stadtpräsidentin will »Mobility Pricing« testen»

Wir bedauern diese Verwechslung im Online-Text. Im Filmbeitrag der Rundschau wurde es korrekt wiedergegeben.

In Zürich wurde bereits berechnet, wie viel verlangt werden müsste, um die künftigen Kosten des Verkehrs in etwa zu decken. «Man rechnet nun mit einer Abgabe von 1,7 Rappen pro Personenkilometer», erklärt Stadtpräsidentin Corine Mauch. Hiermit würden rund 400 Millionen Franken eingenommen, die dann in die Infrastruktur investiert werden könnten.

Dagegen wehrt sich der Touring Club TCS. Die Idee sei nur «auf den ersten Blick sehr interessant». Das System sei aber «unglaublich teuer» und bringe «am Schluss nichts», weil Pendler zu vorgegebenen Zeiten unterwegs sein müssten. Es sei deshalb nicht zu erwarten, dass sich die Staus mit der Strassenabgabe auflösten.

«Road Pricing» in Schweden

Die schwedische Hauptstadt Stockholm setzt auf ein «Road Pricing». Dort zahlen Autofahrer für die Fahrt in die Stadt hinein oder aus der Stadt hinaus je nach Tageszeit zwischen 1,30 Franken und 2,70 Franken. Abgerechnet wird jeweils per Rechnung Ende Monat. Als Folge dieser Abgabe werde auf den Strassen bis zu 20 Prozent weniger Stau gemessen, sagt Gunnar Söderholm, Umwelt- und Gesundheitsdirektor der Stadt Stockholm gegenüber der «Rundschau». In Schweden sei der Widerstand gegen die Einführung des Systems anfangs gross gewesen. Die Bürger könnten nun aber aus ihrer eigenen Erfahrung bestätigen, dass die Gebühr «zielführend» sei.

In Schweden gilt das System aber als derart erfolgreich, dass nun sogar über eine Erweiterung nachgedacht wird. Die Gebühr soll auf Autobahnteilstücken rund um Stockholm ebenfalls eingeführt werden.

(roso)

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