Die Schneefälle der vergangenen Nacht sind zwar bescheiden, trotzdem ist sich SRF Meteo-Moderator Gaudenz Flury sicher, dass der Winter endlich in der Schweiz angekommen ist – zumindest stellenweise.
SRF Meteo: Wo hat in der Nacht überall geschneit?
Gaudenz Flury: Auf der Alpennordseite hat es fast überall geschneit, wenn auch sehr unterschiedlich: Im Flachland und in den Alpen gab es meist nur einen Hauch, in den zentralen und östlichen Alpen etwa 20 Zentimeter. Lokal gab es bis allerdings zu 40 Zentimeter, zum Beispiel im nördlichen Prättigau.
In ganz Europa war das Wetter stürmisch. Was haben wir vom Sturmtief Axel mitbekommen?
Auch bei uns war es ziemlich windig, auf den Alpengipfeln hatten wir Böenspitzen von etwa 130 km/h. Aber auch in den Alpentälern gab es Schneeverwehungen. Damit dürfte die Lawinengefahr stellenweise ziemlich angestiegen sein. Und auf der Alpensüdseite bläst ein kräftiger Nordföhn, im Puschlav gab es Böen von rund 80 km/h.
Ist das jetzt der erhoffte Wintereinbruch, zumindest auf der Alpennordseite?
Ja, das kann man sagen, auch wenn es stellenweise nur sehr wenig Schnee gab, ist es zumindest ein Anfang. Wintersportgebiete, vor allem jene im Westen, warten allerdings weiterhin auf eine ordentliche Schneemenge. Doch auch die Temperaturen sind im Sinkflug: In der Nacht auf morgen und für die nächsten zwei Tage erwarten wir noch Höchstwerte um minus 5 Grad.
Wie geht es in den nächsten Tagen weiter?
Es bleibt bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und stellenweise kann es auch in den nächsten Tagen etwas schneien. Auf der Alpensüdseite wird man wohl weiterhin vergeblich auf den grossen Wintereinbruch warten.
Das Gespräch führte Susanne Schmugge
SBB rüsten sich mit Heizungen für die kalten Tage
7400 Gas- und Elektroheizungen sorgen bei den SBB dafür, dass die Weichen auf dem Schweizer Bahnnetz nicht vereisen. Ausserdem sind rund 360 Angestellte mit Schaufeln, Pflügen, Salzen und Wischen beschäftigt. Wie die SBB-Verantwortlichen versicherten, ist die Bahn gut für den nun doch noch eingetroffenen Winter gerüstet. Auch Schneefälle von bis zu drei Tagen könnten ohne spürbare Einschränkungen bewältigt werden. Trotzdem könne es zu Verspätungen kommen. Teilweise seien Züge langsamer unterwegs, um die Eisschlaggefahr zu reduzieren. |