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Nein zum Grundeinkommen in der Schweiz
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 16.07.2020. Bild: Keystone
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Grosse Vision Corona bringt bedingungsloses Grundeinkommen wieder auf den Tisch

2016 sagte das Stimmvolk deutlich Nein zum bedingungslosen Grundeinkommen. Das Thema ist wegen Corona wieder aktuell.

Jede und jeder in der Schweiz erhält einen bestimmten Geldbetrag vom Staat – egal, wie viel sie oder er verdient. Das ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Eine Idee, über die derzeit wieder diskutiert wird und die besonders vor einigen Jahren zu hitzigen Debatten führte.

Ein Rückblick: Am 4. Oktober 2013 übergab das Komitee für ein bedingungsloses Grundeinkommen die Initiative der Bundeskanzlei. Begleitet wurde die Übergabe von einer spektakulären Aktion. Ein Lastwagen leerte acht Millionen Fünfräppler auf dem Bundesplatz aus. «Das zeigt, das Geld für das bedingungslose Grundeinkommen ist vorhanden», sagte Mitinitiant Oswald Sigg.

Oswald Sigg spricht an einer Medienkonferenz.
Legende: Einer der prominentesten Befürworter war der ehemalige Bundesratssprecher Oswald Sigg. (21. Januar 2013 in Bern). Keystone

Das Ideenlabor für das bedingungslose Grundeinkommen war in Basel im «Unternehmen Mitte»: eine ehemalige Bank, die als Kaffeehaus umgenutzt wird. Kopf der Initiative waren Daniel Häni, Gründer der «Mitte» und der Filmemacher Enno Schmid.

Beim bedingungslosen Grundeinkommen geht es um das menschlichste der Welt, dass man selbst entscheidet, was man arbeiten will.
Autor: Daniel Häni Initiant bedingungsloses Grundeinkommen

Die Front gegen das Anliegen war sehr breit, selbst die linken Parteien waren dagegen. Auch die Gewerkschaften. Der damalige SP-Nationalrat Corrado Pardini pochte auf das Recht auf Arbeit. «Die Illusion, dass wir für alle 2500 Franken aus dem Ärmel schütteln können, ist ein Traum – mehr nicht.»

Eingang zum Unternehmen Mitte mit Mann im Goldanzug und Abstimmungsplakat.
Legende: Das Ideenlabor der Initiative war das Unternehmen Mitte in Basel. (5. Juni 2016) Keystone

In der Diskussion geht es um die ganze Gesellschaft. Zum Beispiel auch um die Fragen, wer schlecht bezahlte, harte Arbeit noch machen wird. Oder warum eine Hausfrau und Mutter für ihre Arbeit keinen Lohn erhält. Oder was passiert, wenn Roboter immer mehr Arbeiten für uns übernehmen.

enschen demonstrieren als Roboter verkleidet in Zürich.
Legende: Menschen demonstrieren als Roboter verkleidet in Zürich für das bedingungslose Grundeinkommen. (30. April 2016) Keystone

Die meistdiskutierte Frage im Abstimmungskampf 2016 war aber: Wer zahlt die 200 Milliarden Franken, die es braucht für das bedingungslose Grundeinkommen?

Plakat mit Umfrageerbegnissen.
Legende: Befürworter werben am 27. Januar 2016 auf dem Bundesplatz in Bern mit Umfrageergebnissen zum Grundeinkommen. Keystone

Am 5. Juni 2016 stimmte das Schweizer Stimmvolk über die erste Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen ab. Das Anliegen scheiterte deutlich. Alle Kantone sagten nein. Nur 23 Prozent der Bevölkerung sprach sich für das Anliegen aus.

Wieder eine Initiative wegen Coronakrise?

Mehrere Jahre war es ruhig um das Thema. Es ist die Coronakrise, die das bedingungslose Grundeinkommen wieder aufs Tapet bringt. Im Moment gibt es mehrere Petitionen, die ein bedingungsloses Grundeinkommen in der Schweiz fordern. Auch Daniel Häni, Initiant der ersten Initiative, ist überrascht, dass das Thema so schnell wieder aufgekommen ist. «Wir haben erlebt, wie schnell der Staat finanziell einspringt, um Einkommen zu sichern.» Er überlege sich sogar, bald eine neue Initiative zu lancieren, sagt Daniel Häni im Interview.

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Interview mit Daniel Häni
aus Regionaljournal Basel Baselland vom 16.07.2020. Bild: ZVG
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Grosse Ideen – grandios gescheitert

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Bauprojekte, politische Ideen oder gesellschaftliche Veränderungen: Eine Serie erzählt die Geschichten unglaublicher Projekte aus der Schweiz.

Regionaljournal Basel, 22.7.2020/30.7.2020, 06:32 Uhr/17:30 Uhr; sanm;pret

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