Eine Untersuchung des kantonalen Amts für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich brachte es Ende 2019 an den Tag: Jedes Jahr gelangen 50 Tonnen Plastik, Glas und Metall auf Zürcher Felder.
Unbesorgtes Entsorgen
Schuld am Güsel auf den Wiesen und Äckern ist einerseits das Littering: Menschen lassen ihren Abfall liegen oder «entsorgen» ihn unterwegs, zum Beispiel aus dem Autofenster. Andererseits landen haufenweise Rüstabfälle in Plastiksäcken, Tonscherben oder ganze Kehrrichtsäcke in den Grüntonnen. Eine aktuelle Studie des Bundes geht von 2700 Tonnen Plastik aus, die so schweizweit in die Umwelt gelangen.

Im Kanton Zürich manifestierte sich das Problem unter anderem im mit Plastik verschmutzten Kompost, den die spezialisierten Abfall-Anlagen des Kantons produzieren. Die Bauern weigerten sich, den Kompost weiter zu kaufen. Deshalb, aber auch wegen neuer, verbindlicher Vorschriften des Bundes, handelte der Kanton. Er nahm seine Abfall-Anlagen in die Pflicht. Sie müssen den vermüllten Grünabfall jetzt gründlicher reinigen, bevor sie Kompost daraus herstellen und weiterverkaufen.
Aktuell hilft Technik, doch Umdenken tut Not
Eine Zwischenbilanz des zuständigen Amts, die SRF News vorliegt, zeigt, dass mittlerweile der Anteil der Fremdstoffe, die schliesslich im Kompost und somit auf den Feldern landen, um ein Drittel gesenkt werden konnte. Dies gelingt aber nur dank teurer, hoch spezialisierter Siebanlagen.

Der Einsatz der Siebanlagen könne nicht beliebig erweitert werden, sagt Elmar Kuhn, Leiter der Sektion Abfallwirtschaft des AWEL. Billiger und einfacher wäre es, der Müll würde gar nicht erst ins Grüngut gelangen. «Wir können noch nicht zufrieden sein», sagt Kuhn deshalb.
Man kann nicht beliebig Geld einsetzen, um die letzte Kunststoffflocke aus dem Grüngut zu holen.
Um das Plastik aus dem Grüngut fernzuhalten, will der Kanton auf allen Ebenen ansetzen. Einerseits soll die Bevölkerung noch besser informiert und sensibilisiert werden. Andererseits sollen die Unternehmen, die das Grüngut einsammeln, Container stehen lassen, die zu sehr mit Plastik und anderen Fremdstoffen belastet sind.
In der Stadt Zürich wird dies heute schon so gemacht. Die Hausbesitzer müssen sich dann selbst um die Entsorgung kümmern, eine teure Angelegenheit, die zuletzt auch die Mieter spüren – im Portemonnaie. Bis sich das Verhalten der Konsumenten ändert, schätzt Kuhn, dauere es noch eine Generation.
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