Bereits am Eingang der Werkhalle wird klar: Hier betritt man nicht einfach eine Schreinerei. Es ist eine grosse Halle im aargauischen Stein. Und es ist auch nicht die einzige. Insgesamt verfügt Erne über drei Produktionsstandorte an der Grenze zu Deutschland. Die Firma ist mit 300 Mitarbeitern der grösste Holzbauer der Schweiz.

Im Innern gleicht die Werkhalle dann auch eher einer Fabrik als einem Zimmermannbetrieb. Statt einfacher Kreissägen und Bohrmaschinen hat es grosse vollautomatische Anlagen. Etwa ein Roboter, der auf einer Länge von 50 Metern selbständig Gipsplatten an Holzrahmen montiert. Er platziert nicht nur die Platten am richtigen Ort, sondern vernagelt sie auch gleich und schneidet die Ränder sauber ab.

In einem abgetrennten Bereich stehen zwei Roboterarme. Sie bauen Holzelemente zusammen, und zwar direkt nach den Vorgaben des Architekten. «Es ist der alte Traum des Architekten, dass genau das gebaut wird, was er gezeichnet hat», erklärt der Chef von Erne Holzbau, Patrick Suter. Bisher handelt es sich dabei jedoch erst um ein Forschungsprojekt.
Holzbranche sehr fortschrittlich
Thomas Rohner von der Fachhochschule in Biel schätzt, dass etwa ein Dutzend Betriebe in der Schweiz Roboter einsetzten. Auch die Digitalisierung sei weit fortgeschritten. Dies hänge auch mit der besonderen Ausgangslage zusammen. Holz darf nicht nass werden, weshalb die Branche auf Fertigelemente setzen muss. Dafür braucht es mehr Planung als etwa bei Steinmauern.

Auch wenn die Roboter viel Arbeit übernehmen, gibt es für die Zimmerleute weiterhin genug zu tun. Spätestens beim Zusammenbauen der Elemente in der Werkhalle oder auf der Baustelle ist Handarbeit angesagt. Auch bei Erne verrichten Menschen aus Fleisch und Blut immer noch etwa die Hälfte der Arbeit.
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