Was sonst Formsache ist, wird im Kanton Uri nun zum Krimi: Niemand hat am Sonntag bei der Wahl um das Regierungspräsidium das absolute Mehr erreicht. FDP-Gesundheitsdirektorin Barbara Bär (3728 Stimmen), die gemäss Turnus Frau Landammann würde, liegt 18 Stimmen hinter ihrem Herausforderer und Parteikollegen Roger Nager (3746 Stimmen) zurück.
Ein Wahlkampf für das Amt des Landammanns ist im Kanton Uri unüblich.
In Uri ist es Brauch, dass der scheidende Landammann von dessen Stellvertreter, dem Landesstatthalter, beerbt wird. Das war zumindest in den letzten 20 Jahren so.
KESB und Asylzentrum lösten Diskussion aus
Die Wahl hatte bereits im Vorfeld ungewohnte Diskussionen ausgelöst: Die SVP hatte Bär kritisiert und sie vor allem wegen dem geplanten Asylzentrum in Seelisberg und der Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde KESB angegriffen.
Dass sie nun um das Amt der Frau Landammann kämpfen muss, sei eine «spezielle und neue Situation», sagt Barbara Bär.
Der zweite Wahlgang findet am 22. April statt.