Karin Keller-Sutter (FDP) und Paul Rechsteiner (SP) treten wieder an. Das Duo hat sich in den vergangenen vier Jahren in Bern etabliert. Obwohl die beiden politisch unterschiedliche Ansichten haben, halten sie zusammen, wenn es um die Interessen der Ostschweiz geht.
Der Sitz von Karin Keller-Sutter ist kaum bedroht. Sie geniesst über die Parteigrenzen hinweg Anerkennung. Bei der Wahl vor vier Jahren erreichte Keller-Sutter trotz starker Konkurrenz im ersten Wahlgang ein Glanzresultat.
Rechsteiner muss kämpfen
Theoretisch steht der Sitz von Rechsteiner zur Disposition. Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit mit Karin Keller-Sutter in den vergangenen vier Jahren hat er aber Chancen, dass er seinen Sitz verteidigen kann. Rechsteiner setzte sich vor vier Jahren im zweiten Wahlgang knapp gegen Toni Brunner (SVP) und Michael Hüppi (CVP) durch.
Auch bei diesen Wahlen muss Rechsteiner wieder gegen starke Konkurrenz antreten. Thomas Müller (SVP) will vom Nationalrat in den Ständerat wechseln. Der Stadtpräsident von Rorschach hat Chancen, Rechsteiner aus dem Amt zu drängen.
Für die CVP steigt Kantonsrat und Fraktionspräsident Thomas Ammann ins Rennen. Die CVP hatte bis vor vier Jahren traditionsgemäss einen St. Galler Ständeratssitz inne. Deshalb hat auch Ammann gewisse Chancen.
Kandidaturen als Wahlwerbung
Für die Grünen kandidiert Nationalrätin Yvonne Gilli, für die GLP Nationalrätin Margrit Kessler, für die BDP Kantonsrat Richard Ammann, für die EVP Kantonsrat Hans Oppliger und für den losen Verbund «Parteifrei» Andreas Graf. Sie dürften wenig Aussicht auf eine Wahl haben.
Vor allem Gilli und Kessler dürften diese Ständeratskandidatur als Werbung für die Nationalratswahlen nutzen.
Karin Keller-Sutter, FDP
Karin Keller-Sutter ist unter anderem Mitglied der Aussenpolitischen Kommission, der Gesundheits- und der Wirtschaftskommission. Sie setzte sich in den vergangenen vier Jahren gemeinsam mit Paul Rechsteiner für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Ostschweiz und für einen Metropolitanraum «St. Gallen Bodensee» ein.
Paul Rechsteiner, SP
Paul Rechsteiner ist Mitglied der Verkehrs- und in der Gesundheitskommission. Gemeinsam mit Karin Keller-Sutter setzte er sich für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in der Ostschweiz und für einen Metropolitanraum «St. Gallen Bodensee» ein. Rechsteiner ist Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
Thomas Müller, SVP
Thomas Müller ist im Nationalrat unter anderem Mitglied der Finanzkommission. Er deckt ein breites Themenspektrum ab. Unter anderem engagiert er sich für die Finanzen der Gemeinden und gegen kriminelle Asylbewerber.
Thomas Ammann, CVP
Thomas Ammann ist Fraktionspräsident im St. Galler Kantonsrat, Leiter der parlamentarischen Arbeitsgruppe öffentlicher Verkehr und Co-Präsident der parlamentarischen Arbeitsgruppe Wald und Holz. Er setzt sich im Kantonsrat unter anderem auch für die Energiewende ein.
Yvonne Gilli, Grüne
Yvonne Gilli ist im Nationalrat Mitglied der Finanz- und in der Gesundheitskommission. Gilli engagiert sich vor allem für Gesundheitsthemen. Zu ihren Kernanliegen gehören auch die Lebensmittelsicherheit und die Gleichstellung von Behinderten.
Margrit Kessler, GLP
Margrit Kessler ist im Nationalrat Mitglied in der Geschäftsprüfungskommission. Sie engagiert sich vor allem in der Gesundheitspolitik, wo sie die Interessen der Patientinnen und Patienten vertritt. Praktisch alle ihrer 32 Vorstösse haben etwas mit der Gesundheitspolitik zu tun.
Richard Ammann, BDP
Richard Ammann ist im Kantonsrat unter anderem Mitglied der Staatswirtschaftlichen Kommission und der Interessengruppe Haus- und Grundeigentum. Ammann engagiert sich vor allem bei bildungspolitischen Themen und bei der Sportförderung.
Hans Oppliger, EVP
Hans Oppliger setzt sich im St. Galler Kantonsrat vor allem für landwirtschafliche Themen ein. Als typischer EVP-Vertreter liegen ihm zudem ethische Fragen am Herzen. Oppliger ist im Vorstand des Imkerverbandes St.Gallen-Appenzell.
Andreas Graf, Parteifrei
Der Unternehmer Andreas Graf war bis vor kurzem Präsident der Grünen des Kantons St. Gallen. Als Kandidat für «Parteifrei» betont er seine Unabhängigkeit. Im Ständerat möchte er sich bei den Themen Verkehr, Artenvielfalt, Energie und Ressourcen einsetzen.
Regionaljournal Ostschweiz, 17:30 Uhr