Das Einfamilienhaus steht während den Sommerferien frei, die Zweitwohnung wird in der Skisaison nicht gebraucht, in der Studenten-WG ist ein Zimmer verfügbar. Daraus lässt sich Kapital schlagen, wenn die Bewohner den freien Wohnraum auf der Internet-Plattform Airbnb für Touristen und Geschäftsreisende anbieten. Dazu entschliessen sich immer mehr Schweizer, wie neue Zahlen des Walliser Tourismus Observatorium (Tourobs) zeigen.
Anzahl Zimmer nimmt rasant zu
Gut 80'000 Betten in der Schweiz waren im Juni dieses Jahres auf Airbnb verfügbar – und die Tendenz zeigt klar nach oben. Gegenüber dem Januar nahmen die Schlafplätze um 25 Prozent zu, gegenüber dem Juni 2016 sogar um 66 Prozent. Im Vergleich zum Oktober 2015, als Tourobs die erste Airbnb-Studie veröffentlichte, gibt es in der Schweiz mehr als doppelt so viele Unterkünfte auf der Internet-Seite zur Miete.
Nicht Airbnb, sondern die Hotellerie dominiert weiterhin den Tourismus in der Schweiz: Hotels und Pensionen bieten mehr als dreimal so viele Betten an als die Internet-Plattform. Doch die Hotel-Branche stagniert: Die Anzahl der verfügbaren Betten ist in den letzten Jahren kaum gestiegen, während Airbnb sich weiter ausbreitet.
Im Wallis besonders beliebt
Wer in der Schweiz ein Zimmer bei Airbnb sucht, wird im Wallis am einfachsten fündig. Gut 23'000 Betten bieten Walliser über die Plattform an – fast dreimal so viele wie in Graubünden, dem zweitgrössten Airbnb-Markt im Land. Auffällig: Airbnb-Unterkünfte und Hotelbetten sind nicht an denselben Orten beliebt. Während im Wallis Airbnb langsam gegenüber der Hotellerie aufholt, gibt es in Graubünden – dem Kanton mit dem grössten Hotelangebot – noch immer fünfmal mehr Schlafgelegenheiten in Hotels als in Unterkünften von Airbnb.
Überdurchschnittlich viele Airbnb-Immobilien befinden sich in Basel-Stadt und Basel-Landschaft aufgrund der internationalen Messen in der Rheinstadt. In der Romandie ist das Angebot ebenfalls sehr ausgeprägt.
Professionelle Airbnb-Vermieter
Airbnb soll Menschen helfen, die ihre Wohnung, ihr Haus oder ein Zimmer kurzfristig vermieten möchten. Doch der Markt professionalisiert sich immer weiter, längst mischen auch Grossvermieter bei Airbnb mit. Die Untersuchung von Tourobs zeigt, dass 44 Prozent der Mietobjekte auf Airbnb von einer Person vermietet werden, die mehr als eine Unterkunft auf der Plattform anpreist.
Aus dem praktischen Nebenverdienst ist ein grosses Geschäft geworden. Daran stossen sich etwa die Mieterverbände. Doch das stetig wachsende Angebot zeigt, dass der Schweizer Markt für Airbnb noch nicht ausgeschöpft ist.
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
{* #socialRegistrationForm *} {* firstName *} {* lastName *} {* emailAddress *} {* displayName *} {* mobile *} {* addressCity *} {* /socialRegistrationForm *}