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Auswirkungen der Pandemie Weniger Fahrgäste geben auch weniger Trinkgeld

Taxifahrerinnen und -fahrer leiden auch finanziell unter der Pandemie. Der kleine Zustupf fällt weg.

Die Tür aufhalten, ein bisschen Smalltalk, gute Laune verbreiten während der Fahrt: Dafür bekommen Taxifahrerinnen und -fahrer Trinkgeld. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich zwischen 12 und 30 Franken pro Schicht. Ein kleiner Zustupf, wie George Botonakis, Präsident des Zürcher Taxi Verbands, sagt.

«Das Trinkgeld wurde vor Corona, wie das Wort sagt, verwendet, um etwas trinken zu gehen. Es wurde nicht als Bestandteil des Lohns angeschaut, sondern es wurde in der Pause verwendet, für einen Kaffee oder für ein Sandwich.»

Weniger Lohn und weniger Trinkgeld

Jetzt aber sei das Trinkgeld für viele fast unentbehrlich geworden, denn ihre Löhne hängen vom Umsatz ab. Der Umsatz sei um mehr als die Hälfte eingebrochen. Entsprechend wichtiger wird der einzelne Franken.

«Momentan macht ein Taxifahrer zwischen 70 und 80 Franken, maximal 150 Franken pro Tag. Das Trinkgeld ist ebenfalls eingebrochen, es sind nur noch zwischen fünf Franken bis maximal 15 Franken pro Tag. Und diese fünf bis 15 Franken werden als Lohn gebraucht.»

Diesen Effekt spüren neben den Taxifahrerinnen und Taxifahrern auch die Mitarbeitenden in der Gastronomie. In guten Tagen machen sie in einer Stadt bis zu 80 Franken Trinkgeld, wie eine Untersuchung von GastroSuisse zeigt.

Dieses Geld fehlt nun ebenfalls, und es wird auch nicht über Kurzarbeit entschädigt. Denn Trinkgelder sind ein Zustupf, mit dem Angestellte nicht fest rechnen dürfen. Umso grösser ist bei den Betroffenen die Hoffnung auf baldige Normalität.

HeuteMorgen vom 23.04.2021, 06:00 Uhr

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