Bus-Unternehmer Peter Engeloch hat die Nummernschilder seiner Reisecars abgegeben. Seine Stammkundschaft ist besonders von der Coronakrise betroffen, die Aufträge bleiben weg: «Ab Mitte März: Null, gar nichts mehr.»
Die Zielgruppe des Unternehmens sei eben auf einem gewissen Alterslevel. «Die Leute überlegen es sich zweimal, ob sie an einem Ausflug teilnehmen oder nicht», so der Unternehmer aus dem bernischen Riggisberg.
Schutzkonzepte eingeführt
450 Bus-Unternehmen in der Schweiz sind von der Coronakrise betroffen – und müssen sich entsprechen rüsten: Bei Marti Car aus dem Berner Seeland werden Mitarbeiter auf das neue Schutzkonzept geschult. Eingestiegen wird der Reihe nach, damit der Abstand jederzeit eingehalten werden kann.
Auch in den Cars ist vieles neu: In vollen Bussen herrscht künftig Maskenpflicht. «Ausserdem finden unsere Kunden mehr Desinfektionsmittel vor als sonst üblich», so Geschäftsleiter Heinrich Marti. Zudem würden zum Schutz des Chauffeurs die vordersten Sitzplätze abgesperrt.
Problem: Keine Destinationen
Ein Hauptproblem stellen die ausbleibenden Destinationen dar. Solange die Grenzen geschlossen sind, sind nur Carreisen innerhalb der Schweiz möglich. Doch selbst das ist schwierig, solange Restaurants oder Museen keine grossen Gruppen empfangen dürfen. «Schifffahrten, Bahnfahrten, Stadtführungen – wenn das nicht zugänglich ist, kann auch keine Carreise stattfinden», so Marti.
Bus-Unternehmer Engeloch musste von seinen 45 Angestellten bisher niemanden entlassen – dank Aufträgen für Postauto-Fahrten. «Wir sind froh, dass wir über die Runden kommen. Aber wir müssen vorausschauen, damit wir dann auch im Winter, in der stillen Zeit, existieren können.» Die Branche befürchtet, dass vielen kleineren Car-Unternehmen schon bald die Luft ausgeht.