- Der wichtigste Aktienindex der Schweiz, der SMI, ist seit heute neu gewichtet.
- Künftig wird ein einzelnes Unternehmen im Index noch mit maximal 18 Prozent gewichtet.
- Der SMI umfasst die Börsenkurse der 20 grössten Schweizer Unternehmen.
Neu wird das Gewicht der grössten Titel im Swiss Market Index (SMI) bei 18 Prozent gekappt werden. Damit soll die Dominanz der drei Schwergewichte verringert werden, die allein rund 60 Prozent des sogenannten Blue-Chip-Indexes ausmachen.
Dies betrifft vor allem die beiden Schwergewichte Nestlé und Novartis: Sie machten bislang 24 respektive 19 Prozent des SMI aus. Der drittgrösste Konzern, Roche, liegt mit derzeit 16 Prozent unter der Marke von 18 Prozent.
Folgen für SMI-gekoppelte Investments
Konkret sollen grosse Titel künftig zur vierteljährlichen Index-Überprüfung jeweils noch mit maximal 18 Prozent gewichtet werden, auch wenn ihr tatsächliches Gewicht höher ist. In einer Übergangsphase erfolgt die Kappung in Schritten von jeweils 3 Prozent, bis das Gewicht bei maximal 18 Prozent des SMI liegt. Das ist einzig für Nestlé der Fall.
Finanzprodukte, die an den heutigen SMI gekoppelt sind, werden laut der Schweizer Börse SIX automatisch an den «neuen» SMI angepasst. Dies betrifft laut SRF-Wirtschaftsredaktor Andi Lüscher 10 bis 20 Milliarden Franken an angelegtem Geld.
Vor allem private Investoren betroffen
Die meisten Experten gehen davon aus, dass Investoren, die sich am SMI orientieren, auch nach der Umstellung beim SMI bleiben werden. Viele von ihnen sind laut Börsenkennern private Investoren.
Dagegen benutzen institutionelle Anleger schon heute oft andere Indizes als Benchmark. Im Vermögensverwaltungsbereich der institutionellen Anleger ist dies etwa eher der breit diversifizierte Swiss Performance Index (SPI). Er umfasst fast alle an der Schweizer Börse SIX kotierten Aktiengesellschaften. Der SPI gilt deshalb als Gesamtmarkt-Index für den Schweizer Aktienmarkt.