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Bespitzelungsaffäre der CS «Die Branche bekommt eine Delle mehr»

Nach der Bespitzelungsaffäre der Credit Suisse dürften deren Spitzenmanager länger daran zu kauen haben.

Die Bespitzelungsaffäre ist peinlich für die Credit Suisse. Das räumte sogar Verwaltungsratspräsident Urs Rohner selbst ein. Der Reputationsschaden sei angerichtet, sagte er am Dienstag in Zürich vor den Medien.

Rohner versuchte den Schaden möglichst kleinzuhalten. Mit mässigem Erfolg, meint Christian Fichter, Forschungsleiter am Institut für Wirtschaftspsychologie an der Kalaidos Fachhochschule.

Die Hauptwährung in der Finanzbranche ist nicht das Geld, sondern das Vertrauen.
Autor: Christian Fichter Forschungsleiter am Institut für Wirtschaftspsychologie

«Es geht weniger um die Aktienpreise, sondern mehr um die Hauptwährung der Finanzindustrie. Das ist nämlich nicht das Geld, sondern das Vertrauen», betont er. «Die ganze Branche wird einmal mehr in Zweifel gezogen und bekommt eine Delle.»

Imageschaden für Thiam und Khan

Es ist eine Delle mehr, denn seit der Finanzkrise vor zehn Jahren hat das Image der Branche gelitten. Doch die Delle durch die Bespitzelungsaffäre lässt sich gemäss Fichter langfristig ausbeulen. Viel grösser sei der Imageschaden für die beiden Spitzenmanager Tidjane Thiam und Iqbal Khan.

Vor dem Abgang Khans hatten sich die beiden offenbar heftig zerstritten. «Das kann man sich auf dieser Stufe einfach nicht erlauben», sagt Fichter.

«Daran werden sie sicherlich mehrere Monate, wahrscheinlich sogar jahrelang, zu kauen haben.» Sie müssten sich nun in ihrer Spitzenposition besonders beweisen. Eine Affäre also, die reputationstechnisch für die beiden Manager denkbar schlecht ausgeht und für die Credit Suisse zumindest eine unschöne Episode ist.

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