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Bussen in den Budgets der Credit Suisse
Aus 10 vor 10 vom 14.02.2017.
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Wieder Milliardenverlust CS will erneut Tausende Stellen abbauen

  • Erneut tief rote Zahlen bei der Grossbank Credit Suisse: Im letzten Jahr betrug der Verlust 2,44 Milliarden Franken. Das ist etwas mehr als Analysten erwartet hatten (2,1 Mrd.).
  • Hauptgrund für das Minus sind Sonderkosten wie die Milliardenbusse im US-Hypothekenstreit. Zudem verursachten die Umstrukturierungen zusätzliche Kosten.
  • Die CS spart weiter und streicht im laufenden Jahr 5500 Stellen. Im letzten Jahr fielen 7250 Vollzeitstellen dem Sparhammer zum Opfer.
  • Schlechter abgeschnitten als im Vorjahr haben vor allem die Investmentbank und das Vermögensverwaltungsgeschäft in der Region Asien/Pazifik.
  • Zulegen konnte die Credit Suisse dagegen im Schweizer Geschäft sowie in der Internationalen Vermögensverwaltung.
  • Die Dividende soll wie im Vorjahr 70 Rappen wahlweise in bar oder in Aktien betragen.
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Credit Suisse mit schlechten Zahlen
Aus Tagesschau vom 14.02.2017.
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Die Credit Suisse spart rigoros: Für 2016 weist die Grossbank Nettoeinsparungen von 1,9 Milliarden Franken aus, Ziel waren 1,4 Milliarden. Die Kosten fielen auf 19,4 Milliarden, womit das Ziel ebenfalls erreicht wurde. Und im Sparmodus geht es auch im laufenden Jahr weiter: Über 5500 Stellen sollen 2017 weltweit wegfallen. Vor allem externe Berater, Zeitangestellte und befristete Stellen, sagte Finanzchef David Mathers. Damit sollen die Kosten unter 18,5 Milliarden fallen.

In der Schweiz bleibt es laut CS beim bereits bekannten Abbau von 1600 Stellen bis ins Jahr 2018.

Zweiter Milliardenverlust für Thiam

Im letzten Geschäftsjahr fiel bei der CS erneut ein Milliardenverlust an, vor allem wegen des Hypothekenstreits in den USA. Der Vergleich mit den US-Behörden im Streit über den Verkauf fauler Hypothekenpapiere bescherte der Grossbank eine Busse in Höhe von 2,5 Milliarden, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen Dollar. Im vierten Quartal 2016 wurde deshalb eine Rückstellung von rund 2 Milliarden Dollar zusätzlich zu den bestehenden Rückstellungen für diesen Rechtsfall in der Höhe von 550 Millionen gebildet.

Allein im vierten Quartal 2016 fiel damit ebenfalls ein Milliardenverlust an: Das Minus betrug 2,4 Milliarden Franken nach einem Quartalsverlust von 5,8 Milliarden im Vorjahr.

Vermögensverwaltung verliert Gelder

Die Vermögensverwaltung verzeichnete im vierten Quartal netto Geldabflüsse von 6,7 Milliarden. Neues Geld kam aus dem Nahen Osten, Ost- und Westeuropa sowie aus der Region Asien-Pazifik, wie die Bank schreibt. In Lateinamerika und in der Schweiz dagegen seien wegen der Banken-Regulierungen Abflüsse verzeichnet worden.

Im Gesamtjahr gewann die Bank allerdings Neugelder von netto 28,5 Milliarden Franken hinzu und verwaltet neu 734 Milliarden Franken.

Gut ins laufende Jahr gestartet

Mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr sagte Konzernchef Tidjane Thiam an einer Telefonkonferenz: «Wir hatten einen guten Januar und sind vorsichtig optimistisch.»

Schon im Jahr 2015 hatte die Credit Suisse einen Milliardenverlust erlitten: Das Minus lag damals bei 2,9 Milliarden Franken. Dies wegen hoher Abschreibungen und Restrukturierungskosten.

Einschätzung von Eveline Kobler, Leiterin der SRF-Wirtschaftsredaktion

2015 ein Milliardenverlust, 2016 erneut ein Milliardenverlust – und trotzdem zeigt sich Tidjane Thiam, der CS-Chef, äusserst zufrieden mit den neusten Geschäftszahlen. Der Chef der Credit Suisse verweist auf den Rechtsfall rund um amerikanische Immobilienpapiere in den USA. Dieses Damoklesschwert über der Bank ist seit Januar vom Tisch dank eines Vergleichs über 5,3 Milliarden US-Dollar. Zudem verweist Thiam auf das Vermögensverwaltungsgeschäft, wo Kundengelder und Marge in einem garstigen Umfeld gestiegen seien. Thiam folgert daraus, dass die CS wieder stabil dasteht. Tatsache ist aber auch, dass der teure US-Vergleich am Kernkapital, und damit am Sicherheitspolster der Bank gezehrt hat. Auch wenn Thiam sagt, er sei mit dem Gang des Bankgeschäfts (Vermögensverwaltung und Investment Banking) zufrieden, bleibt das Aufstocken des Kapitalpolster eine zentrale Aufgabe des Konzernchefs. «Mission complete» kann er somit noch nicht ausrufen.

Börsengang auf Prüfstand

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Die CS überprüft den geplanten Börsengang des Schweizer Geschäfts. Seit der Ankündigung 2015 habe sich die Kapitalbasis der Bank verbessert, sagte Konzernchef Thiam. Während der Restrukturierung habe ein möglicher Börsengang ein Sicherheitsnetz gebildet. Nun prüfe er auch andere Wege, um für die Aktionäre ein attraktiveres Ergebnis zu erreichen.

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