Es war kein leichter Tag für den scheidenden Novartis-Verwaltungsratspräsidenten Daniel Vasella. Vor seiner letzten Generalversammlung in Basel hagelte es Kritik. Vasella wollte sich 72 Millionen Franken für ein sechsjähriges Konkurrenzverbot auszahlen lassen. Er verzichtete.
Trotzdem liessen es sich gewisse Aktionäre nicht nehmen, den Verwaltungsrat und Vasella wegen ihres Plans zu kritisieren.
Vasella besänftigt seine Aktionäre
«Die heftigen Reaktionen und Vorwürfe, die mir als Folge der vielseitig diskutierten Entschädigung für das Konkurrenzverbot gemacht wurden, sind dabei keineswegs spurlos an mir vorübergegangen», sagte Vasella in seiner Rede zu Beginn der Versammlung. Er habe im Zusammenhang mit der Millionenzahlung zwei Fehler gemacht. «Der erste war, diesen Vertrag überhaupt auszuhandeln.» Der zweite Fehler sei die Annahme gewesen, dass es positiv gesehen werde, wenn er die Millionen für gemeinnützige Zwecke spende.
Selbstkritik zeigt Wirkung
Einige Aktionäre zeigten sich daraufhin beeindruckt von der Selbstkritik. Fast alle Votanten sprachen sich aber für die so genannte Abzocker-Initiative des Schaffhauser Ständerats Thomas Minder aus, die auf die Begrenzung von Managersalären zielt.
Das Eingeständnis des 59jährigen Manager dürfte auch die beiden wichtigsten Entscheide bei der Generalversammlung beeinflusst haben.
Das Ja für die Décharge fiel mit 93,3 Prozent deutlich. Der Anteil der Nein-Stimmen betrug lediglich 5,1 Prozent, jener der Enthaltungen 1,6 Prozent. Der Antrag der Aktionärsvereinigung Actares, die Décharge zu verweigern, blieb an der Novartis-Generalversammlung in Basel chancenlos.
Zunächst hatte auch die Anlagestiftung Ethos für die Décharge-Verweigerung plädiert. Nach Vasellas Verzicht auf seine 72-Millionen-Entschädigung stimmte Ethos für die Entlastung.
Neues Vergütungssystem gutgeheissen
Im Rahmen einer Konsultativabstimmung wurde auch ein neues Vergütungssystem für die Chefetage abgesegnet. 78,3 Prozent der Aktionäre stimmten dafür. Es tritt Anfang 2014 in Kraft.
Damit wird ein wesentlicher Teil der Vergütung weiterhin in Aktien ausgerichtet. Hingegen soll es künftig keine nach freiem Ermessen gewährte Aktien oder Aktienoptionen mehr geben.
Ethos hatte sich gegen das neue System gewehrt, obwohl zahlreiche ihrer Forderungen erfüllt wurden. Ethos-Direktor Dominique Biedermann kritisierte, dass für den Novartis-CEO Joe Jimenez mit dem neuen System ein Lohn von gegen 20 Millionen Franken möglich sei. Dies sei jedoch nicht akzeptabel.
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