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Durchführung von Festivals Manche Grossveranstalter bibbern weiter

Seit dem Bundesratsentscheid von Ende April ist es gewiss – viele Sommerfestivals fallen ins Wasser. Für einzelne Veranstalter und damit viele Musikfans bleibt allerdings noch Hoffnung.

Konzertveranstaltungen gehen mit Menschenmassen einher. Aus epidemiologischer Sicht in Zeiten von Corona: ein Alptraum. Es erstaunt daher nicht, dass die Konzertbranche wohl am längsten auf Lockerungen warten muss. Aber wie lange, ist noch unklar. Klarheit schaffen will der Bundesrat noch vor den Sommerferien. Momentan gilt: Bis Ende August sind Grossveranstaltungen untersagt.

Jetzt, wo wir es auf den September verschoben haben, dürfen wir zumindest hoffen.
Autor: Marc Zahnder Leiter «Stars Of Sounds»-Festival, Aarberg

St. Gallen, Montreux und Blue Balls, diese Festivals sind wie viele andere bereits abgesagt. Nicht so das «Stars of Sounds» im bernischen Aarberg. Zwar kann das Open Air mit 6500 Besuchern nicht wie geplant im Juni durchgeführt werden, doch Festivalleiter Marc Zahnd gibt noch nicht auf: «Jetzt, wo wir es auf den September verschoben haben, dürfen wir zumindest hoffen.»

Weniger Optimismus bei den grossen Festivals

Weniger Optimismus beim Veranstalter des Open Air Frauenfeld. Das Hip-Hop-Festival mit 50’000 Besucher pro Tag findet dieses Jahr definitiv nicht statt. Mediensprecher Joachim Bodmer hält diesen Entscheid für vernünftig, denn in absehbarer Zeit werden Grossveranstaltungen wie das Open Air Frauenfeld kaum möglich sein. Denn bei so grossen Menschenmassen, wo kein Mindestabstand eingehalten werden kann, besteht ein grosses Risiko für Übertragungen.

Noch schlimmer: im Nachhinein ist die Rückverfolgung einer Ansteckung unmöglich. Joachim Bodmer hält sogar eine erneute Absage im nächsten Jahr für möglich: «Wir rechnen damit, dass wir nächstes Jahr das Festival durchführen können. Wir müssten aber auch mit der Variante leben und rechnen, dass es wieder nicht durchgeführt wird.»

Dies würde dann aber auch das grösste Hip-Hop-Festival in Europa in massive finanzielle Schwierigkeiten bringen. Noch einigermassen gefüllt bleiben die Kassen in diesem Jahr. Denn, die Besucher erhalten ihre Tickets in der Regel nur in Härtefällen zurückerstattet. Sie können es dafür gegen ein Ticket für 2021 eintauschen. Man hätte bereits 40'000 der 50'000 Festivalpässe verkaufen können.

Wie weiter?

Noch vor den Sommerferien will der Bundesrat die Lage neu beurteilen und auch für Grossveranstaltungen ab September Planungssicherheit schaffen. In Aarberg wartet man gespannt auf diesen Entscheid. Denn falls das Stars of Sounds auch im September nicht mit mindestens 5000 Besuchern stattfinden kann oder Beschränkungen beim Abstand eingehalten werden müssen, wird es abgeblasen. Marc Zahnd will nichts erzwingen, sondern sein Festival mit gutem Gewissen durchführen können.

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