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Gamescom in Köln Warum die Game-Messen boomen

Diese Woche treffen sich die Fans an der grössten Game-Messe der Welt, der Gamescom. Nicht nur die Messe in Köln boomt.

Seit über zehn Jahren ist die Gamescom einer der wichtigsten Termine im Game-Kalender. Letztes Jahr konnte die Messe mit 370'000 Besuchern einen neuen Rekord verbuchen. Der könnte dieses Jahr erneut übertroffen werden.

Neu: Mehr Platz und eine Eröffnungsshow

Ein Grund: Die Messe hat ihre Fläche vergrössert, auf nun 218'000 Quadratmeter. Für die Besucher bedeutet das etwas breitere Gänge – wer schon einmal im Gedränge war, wird das begrüssen.

Doch ist das Ziel ist wohl auch eine Steigerung der Besucherzahlen; vielleicht wird die 400'000er-Marke geknackt.

Eröffnet würde die Gamescom am Montagabend. Der Live-Stream zur Show wurde von Geoff Keighley präsentiert, der auch die Game Awards moderiert. Er ist ein Promi der Szene.

Am Dienstag sind die Hallen nur offen für Medien und Geschäftskunden, Mittwoch bis Sonntag dann für alle.

Auch in der Schweiz boomen die Game-Messen

Die Gamescom hat heute 50 Prozent mehr Besucher als noch vor zehn Jahren. Auch in der Schweiz sind Game-Messen erfolgreich. In der Deutschschweiz allein haben sich in den letzten Jahren gleich drei Messen etabliert: die Fantasy Basel, die Zurich Game Show und das Herofest in Bern. Zusammen erzielen sie fast 100'000 Eintritte.

Andere Messen bekunden seit Jahren Mühe, Publikum anzuziehen. Prominentestes Beispiel ist die alteingesessene IT-Messe Cebit, die wegen Besucherschwund aufgeben musste und 2018 zum letzten Mal stattfand.

Grund dafür ist, dass Messen je länger je weniger Neuigkeiten präsentieren konnten – besonders die grossen Hersteller verbreiten ihre Produktankündigungen direkt über das Internet und haben die Messen dafür nicht mehr nötig. Das macht es umgekehrt für das Publikum weniger interessant, dort persönlich hinzugehen.

Erlebnis statt Konsum

Bei Game-Messen ist das nicht so. Zwar nutzt selbstverständlich auch die Game-Industrie ihre eigenen Kanäle für Ankündigungen. Doch bei einem interaktiven Medium ist es wichtiger, ein neues Game auch schon mal persönlich ausprobieren zu können, bevor es für alle erhältlich wird.

Ausserdem stellen die Messen Unterhaltung und Erlebnisse in den Vordergrund, nicht den Verkauf von Produkten. Der boomende E-Sport spielt dabei eine wichtige Rolle: An jeder Messe finden auch Turniere statt und ziehen Publikum an.

Und es geht um Herzblut: Games sind das Lieblingshobby von Millionen. An einer Game-Messe demonstieren die Fans die Grösse der Szene und erleben ein Wir-Gefühl.

Sendebezug: SRF 4 News, 20.8.2019, 07:40

Aktuelle Berichte direkt von der Gamescom finden Sie auf dem Youtube-Kanal von SRF Digital.

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