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Glyphosat-Prozess in den USA Bayer soll über zwei Milliarden Dollar Schadenersatz zahlen

  • Der Agrochemie- und Pharmakonzern Bayer hat auch den dritten wichtigen Prozess um den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter der Tochter Monsanto verloren.
  • Die Geschworenen eines Gerichts im kalifornischen Oakland urteilten, dass der Konzern mehr als zwei Milliarden Dollar Schadenersatz an die Kläger zahlen müsse.

Während des Prozesses hatte die Anklage immer wieder versucht, die Geschworenen nicht nur davon zu überzeugen, dass Produkte der Bayer-Tochter Monsanto Krebs verursachen, sondern auch, dass etwa mit manipulierten Studien Risiken verschleiert worden seien.

Umstrittener Wirkstoff Glyphosat

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  • Den Vorwurf, der Wirkstoff Glyphosat sei krebserregend, hat Bayer stets zurückgewiesen.
  • Das Unternehmen verweist darauf, dass Zulassungsbehörden weltweit das Herbizid bei sachgemässer Anwendung als sicher bewerteten.
  • Erst kürzlich hatte die US-Umweltbehörde EPA ihre Einschätzung bekräftigt, dass Glyphosat nicht krebserregend ist.
  • Die Kläger, die ihre Krebserkrankung auf den Kontakt mit Glyphosat zurückführen, sehen das jedoch anders und berufen sich auf die internationale Krebsforschungsagentur IARC, die den Wirkstoff als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft hatte.

Dritter Schuldspruch innert weniger Monate

Für Bayer ist der Fall brisant: Es ist bereits der dritte Schuldspruch innerhalb weniger Monate – weitere Prozesse werden folgen. In zwei Fällen wurde Bayer bereits zu Schadenersatzzahlungen von insgesamt knapp 160 Millionen Dollar verurteilt, wogegen der Konzern Berufung eingelegt hat.

Zuletzt war Bayer in den USA nach eigenen Angaben mit rund 13'400 Klagen wegen des glyphosathaltigen Unkrautvernichters Roundup konfrontiert. Der Konzern weist Gesundheitsgefahren von Monsanto-Produkten zurück.

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