- Die Schweizer Handelsbilanz schliesst 2019 erneut im Plus.
- Ein- und Ausfuhren erreichen ein Rekordhoch, auch wenn sich das Wachstum, verglichen zu den Vorjahren, verlangsamte.
- Die Importe sind von 201.8 auf 205 Milliarden Franken gestiegen und erreichen somit einen neuen Höchststand.
Trotz Abnahme im vierten Quartal stiegen die Exporte und Importe im vergangenen Jahr. Der Haupttreiber dieser Rekordzahlen waren chemisch-pharmazeutische Produkte.
Innert Jahresfrist nahmen die Importe um knapp 3.2 Milliarden zu, was einer Erhöhung um 1.6 Prozent entspricht. Dies ist, verglichen zum Vorjahr, eine weniger starke Zunahme.
Chemie- und Pharmaindustrie boomt
Seit 2015 steigen die Export- und Importzahlen chemischer und pharmazeutischer Produkte stark.
Total verzeichnete die Eidgenössische Zollverwaltung einen Importanstieg von 5 Prozent (+ 2.5 Milliarden Franken) chemischer und pharmazeutischer Produkte. Im Wesentlichen haben die Zukäufe von Medikamenten sowie die Einfuhr von Roh- und Grundstoffen zu diesem Wachstum geführt.
Vorleistungen werden vermehrt importiert.
Firmen beziehen aufgrund des erstarkenden Schweizer Frankens vermehrt Vorleistungen aus dem Ausland. Das merke auch der Branchenverband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem), sagt Kommunikationsleiter Ivo Zimmermann.
Vorleistungen sind bereits teilweise verarbeitete Güter, welche in der Schweiz zum Verkauf fertiggestellt werden. Das Importieren dieser Güter helfe den negativen Effekt des Euro-Franken-Kurses auf den Export abzudämpfen, könne diesen aber nicht vollständig kompensieren. Die Güter dieser Branche werden zu knapp 80 Prozent exportiert. «Wäre der Binnenmarkt grösser, würde uns der starke Franken sicherlich helfen», sagt Zimmermann.
Sinkende Exporte und Auftragseingänge
Die MEM-Industrie setzt 60 Prozent ihrer Exportgüter im europäischen Raum ab. Aus diesem Grund ist die Industrie stark abhängig von der Entwicklung des Euro-Kurses.
Da der Euro im letzten Jahr schwächelte, litten die MEM-Unternehmen unter einem reduzierten Auftragseingang. Daraus resultiert ein Export-Rückgang von einem Prozent im ersten Halbjahr 2019.