- Wieder eine Abbaurunde bei General Electric. Weitere 450 Stellen gehen verloren.
- 350 davon streicht der US-Konzern in Baden, die anderen in Birr. «Herausforderungen auf dem globalen Energiemarkt» seien dafür verantwortlich, so GE.
- Die Aargauer Regierung und der Stadtrat von Baden bedauern diesen Schritt und hoffen, dass es möglichst wenig Entlassungen gibt.
Der US-Konzern hält in einer Mitteilung fest, dass die Standorte Baden und Birr bestehen bleiben. Beim Stellenabbau handle es sich um einen Vorschlag. Nun laufe ein Konsultationsverfahren mit den internen Arbeitnehmervertretern zur erneuten Umstrukturierung.
10 Prozent der abzubauenden Stellen, so GE, seien jetzt schon vakant wegen natürlicher Wechsel. Mit der erneuten Umstrukturierung wolle man die operative Performance steigern, die Organisation einfacher machen und wieder konkurrenzfähiger werden.
Dies, so GE, geschehe auf dem Hintergrund einer veränderten Nachfrage. Der Markt für die Produktion von Strom aus fossilen Brennstoffen sei eingebrochen. Das treffe insbesondere die Produktion und den Service von Gasturbinen. Die Sparte GE Power habe ein schwieriges Jahr hinter sich mit einem Verlust von 2.6 Milliarden Dollar.
Der Markt sei stark umkämpft. Um wettbewerbsfähiger zu werden, müsse man die Kosten senken, teilt GE mit. Man wolle den Bereich GE Power reorganisieren und eigenständige Geschäftsbereiche schaffen.
Die Nachfrage nach Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen nimmt ab.
Das Unternehmen sei sich der schwierigen Situation für die Angestellten bewusst, schreibt GE weiter. Man verpflichte sich, den «bestehenden umfassenden Sozialplan» weiterzuführen. Man setze alles daran, den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern neue Stellen zu vermitteln. Das sei bisher in 90 Prozent der Fälle gelungen.
Baden hofft auf andere Branchen
Der Stadtrat von Baden schreibt in einer Medienmitteilung: «Das ist für den sich allgemein sehr solid entwickelnden Wirtschaftsstandort ein schmerzhafter Schlag.» Man sei enttäuscht vom erneuten Abbau.
Der Stadtrat zeigt sich aber auch optimistisch, dass der von GE angekündigte Stellenverlust kompensiert werden könne. Die Nachfrage nach Fachkräften in den Bereichen Hightech Energie, ICT und Medizintechnik sei gross in der Region. So würden für die vom Stellenabbau betroffenen GE-Mitarbeitenden «attraktive Job-Alternativen» bestehen.
Standort Oberentfelden geht zu
General Electric betreibt ein Werk im aargauischen Oberentfelden, wo derzeit 500 Personen arbeiten. Mitte 2018 hatte GE angekündigt, den Standort Oberentfelden zu schliessen und die Arbeitsplätze nach Birr zu verlagern. Man werde dort 30 bis 40 Millionen Franken investieren für den Umzug.
In Februar kam dann aber von GE die Meldung, dass der Standort in Oberentfelden erhalten bleibe. Das Werk laufe sehr gut, es sei voll ausgelastet und deshalb würde es nicht geschlossen.
Am Montag teilte die Aargauer Regierung in ihrem Communqué mit, der Standort Oberentfelden werde geschlossen. Auf Anfrage bestätigt GE diesen Sachverhalt. Man habe den Umzug nur verlangsamt, aber nicht gestoppt.
«Aktuell gehen wir davon aus, dass der Umzug von Oberentfelden nach Birr in der zweiten Jahreshälfte 2020 abgeschlossen sein wird.» Durch die Zusammenlegung der Arbeitsplätze solle Birr ein «stärkerer und wettbewerbsfähigerer Produktionsstandort» werden. Man wolle dort viel Geld investieren.