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Jahreszahlen der Roche Schweizer Pharmariese mit weniger Gewinn, aber mehr Umsatz

  • 2017 steigerte Roche den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent auf über 53 Milliarden Franken.
  • Mit knapp 9 Milliarden Franken machte der Pharmakonzern neun Prozent weniger Gewinn.
  • Allerdings konnte Roche beim operativen Gewinn zulegen, mit gut 19 Milliarden Franken lag dieser um 3 Prozent höher.

Gebäude der Roche
Legende: Roche ist eines der grössten Pharmaunternehmen der Welt. Der Konzern beschäftigt weltweit über 94'000 Mitarbeiter. Keystone

Die Erwartungen der Analysten wurden beim Umsatz leicht übertroffen, auf Gewinnseite dagegen leicht verfehlt. Die für Roche wichtige Pharma-Sparte steuerte mit über 41 Milliarden Franken (plus 5 Prozent) den Löwenanteil zum Gruppenumsatz bei. Getragen wurde das Wachstum durch die neu eingeführten Medikamente Ocrevus, Tecentriq und Alecensa. Die Diagnostika-Sparte hat ihren Umsatz um ebenfalls 5 Prozent auf über 12 Milliarden Franken ausgebaut.

Ausblick: Moderates Wachstum

Roche stellt sich wegen der zunehmenden Konkurrenz für milliardenschwere Krebsmedikamente auf weniger Wachstum ein. Im laufenden Jahr soll der Umsatz stagnieren oder um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag steigen. Aufgrund der US-Steuerreform dürfte sich die Steuerbelastung von Roche verringern. Der Gewinn je Genussschein und Aktie soll – ebenfalls dank der US-Steuerreform – im hohen einstelligen Bereich zulegen.

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Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Massimo Agostinis

Avastin und Herceptin – das sind zwei Roche-Medikamente, die in der Vergangenheit für satte Gewinne sorgten. Ihr Patentschutz läuft aber in immer weiteren Weltgegenden aus. An ihre Stelle treten günstigere Generica, sogenannte Biosimilar. Für Roche brechen deshalb hohe Umsätze weg.

Doch es ist dem Unternehmen gelungen, im Laufe dieses Jahres neue Medikamente auf den Markt zu bringen, welche die Ausfälle kompensieren konnten. Zum Beispiel ein Mittel gegen Multiple Sklerose, das alleine in diesem Jahr über 800 Franken mehr Umsatz generiert hat. Überhaupt scheint die Pipeline an neuen Medikamenten gut gefüllt zu sein, was den optimistischen Ausblick von Roche-Konzernchef Severin Schwan erklärt.

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