Im Londoner Prozess um manipulierte Zinsen ist ein Urteil gefallen. Die Jury hat den einstigen Star-Trader Tom Hayes in allen acht Fällen der Verschwörung zum Betrug für schuldig befunden. Er muss dafür mit 14 Jahren Gefängnis büssen.
Zum ersten Mal eine Einzelperson verurteilt
Mit Hayes stand im weltweiten Zinsskandal erstmals eine Einzelperson vor einem Geschworenengericht. Der Prozess hatte Ende Mai begonnen.
Nach Erkenntnissen der britischen Strafverfolgungsbehörde SFO war Hayes einer der Drahtzieher in der Zinsaffäre, die Grossbanken rund um den Globus Milliardenstrafen kostete. Er soll an wichtigen Referenzzinsen wie dem Libor geschraubt haben, um Gewinne und hohe Boni einzustreichen.
Hayes hatte auf nicht schuldig plädiert
Hayes hatte die Vorwürfe zunächst eingeräumt, sie dann vor dem Londoner Gericht aber wieder bestritten. Seine Vorgesetzten, so der Verurteilte, hätten von den Manipulationen gewusst. Das gesamte System sei unlauter gewesen.
Die Anklage unterstellte Hayes indes Gier und erklärte, der Beschuldigte sei selbst für seine missliche Lage verantwortlich.
Ehemaliger Angestellter der UBS
Der heute 36-jährige Hayes hatte in den Jahren 2006 bis 2010 als Investmentbanker bei der Schweizer UBS gearbeitet – und während eben dieser Zeit den Referenzzins beeinflusst.
Der Libor-Zinssatz, den Hayes manipuliert hat, regelt die Kosten, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen. Er ist die Grundlage etwa für Immobilienkredite.
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