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Lohnschere öffnet sich Geldsegen für Topmanager – Büezer bleiben auf der Strecke

  • Cheflöhne steigen und die tieferen Einkommen geraten unter Druck. Zu diesem Schluss kommt der Arbeitnehmer-Dachverband Travailsuisse in seiner Untersuchung.
  • Während sich die Entschädigungen auf CEO-Stufe vergangenes Jahr seitwärts bewegten, verdienten die übrigen Konzernleitungsmitglieder im Schnitt sieben Prozent mehr.
  • Von 2011 bis 2018 wuchsen gemäss der Berechnungen die Löhne in den Chefetagen um 19 Prozent.
  • Die Saläre der Arbeitnehmenden erhöhte sich im Vergleich dazu um 4,3 Prozent. Unter dem Strich hätten Arbeitnehmer aufgrund der Teuerung sogar einen Rückgang ihres real verfügbaren Lohns erlitten.

Damit gehe die Lohnschere zwischen den höchsten und den tiefsten Löhne in den Firmen weiter auf, erklärte der Verband. Das Verhältnis zwischen tiefstem und höchstem Lohn stieg über alle Branchen gesehen von 1:45 im Jahr 2011 auf 1:51 im letzten Jahr. Im Jahr 2017 hatte es 1:49 betragen.

Banken und Pharma an der Spitze

Diese Entwicklung sei keinesfalls nur bei den Banken und Pharmakonzernen zu sehen, vielmehr lasse sie sich in allen Branchen feststellen. Als Beispiele führte Travailsuisse den Versicherer Helvetia an, wo das Verhältnis von 1:25 auf 1:37 geklettert war – und auch bei Lonza habe sich dieses von 1:40 auf 1:88 stark erhöht.

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Legende: Die UBS-Führungscrew um CEO Sergio Ermotti verdient 252 Mal so viel wie ein normaler Arbeitnehmer. Keystone

Die ausgeprägtesten Lohnscheren sind nach wie vor bei Roche und bei der UBS zu sehen. Dort verdienten die Konzernchefs 257, respektive 252 mal so viel wie die Mitarbeiter mit dem tiefsten Lohn. Deutlich kleiner sind die Unterschiede bei Ascom, der Migros (jeweils 1:17) oder der Ruag (1:18).

Travailsuisse führte die Managerlohnstudie zum 15. Mal durch. Einbezogen wurden 26 Unternehmen, nämlich 22 börsenkotierte Firmen und dazu die Grossverteiler Migros und Coop sowie die Post und die Ruag.

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