- Der Gewerkschafts-Dachverband Travail Suisse hatte 2 Prozent mehr Lohn gefordert.
- Die Arbeitgeber hatten aber je nach Branche nur zwischen 0.5 und 1.5 Prozent zugesichert.
- Das sei zu wenig, findet Travail Suisse. Die Teuerung würde diese Erhöhung gleich wieder zunichte machen.
Travail Suisse weist darauf hin, dass die Wirtschaft in der Schweiz in den letzten drei Jahren um 6 Prozent gewachsen sei. Die Arbeitnehmer hätten von dieser Entwicklung aber kaum profitiert. So würden Lohnerhöhungen immer häufiger nur individuell gewährt. Dass die Teuerung automatisch ausgeglichen werde, sei nicht mehr üblich.
Auch die steigenden Kosten für die Prämien der Krankenkasse würden den Reallohn reduzieren, schreibt Travail Suisse in einer Mitteilung. Der Verband wünscht sich eine Rückkehr zum Lohngefüge, wie es noch vor 10 Jahren existiert hatte. Damals wurden Lohnerhöhungen zu zwei Dritteln generell gewährt. Und nur ein Drittel wurde für individuelle Lohnerhöhungen ausgeschüttet. Der Dachverband sieht aber auch Positives: Es sei gelungen, in der Putzbranche und bei den Coiffeusen die Mindestlöhne zu erhöhen.
Rückgang oder Boom?
Für das Jahr 2019 rechnen Experten mit einer wirtschaftlichen Trübung. So geht das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) davon aus, dass die Wirtschaft in der Schweiz um 1.5 Prozent wachsen wird. Ursprünglich hatte das Seco mit 2 Prozent gerechnet. Und die Konjunkturforschungsstelle der ETH korrigierte ihre Wachstums-Prognose von 1.7 auf 1.6 Prozent. Travail Suisse hingegen spricht davon, die Wirtschaft stehe «mitten in einer Boomphase». Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem Wachstum von 2.9 Prozent.