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Mobilfunk-Gerüchte Die wichtigsten Antworten in der 5G-Debatte

In der Debatte um 5G gibt es viele Behauptungen. Doch welche sind wahr und welche falsch? Eine Einordnung.

5G ist unsicher

Tatsächlich haben ETH-Forscher Sicherheitslücken im 5G-Protokoll aufgedeckt. Diese Lücken dürften mittlerweile geschlossen sein. Man wird aber neue finden. Jede Software kann geknackt werden und wird dies auch irgendwann. Offene Plattformen zu betreiben, über die sich möglichst viele Partner austauschen können, ist mit Unsicherheiten verbunden. Laut Sicherheitschef Philippe Vuilleumier wehrt alleine die Swisscom pro Monat rund zwei Millionen Angriffe auf ihr Netz ab.

5G-Handys spionieren uns aus

Die US-Regierung warnt eindringlich vor dem Mobilfunkausrüster Huawei, weil dieser mit dem chinesischen Geheimdienst zusammenarbeite. Die Verantwortlichen von Huawei bestreitet das. Es ist klar, dass sich keine chinesische Firma ohne gute Beziehung zur Regierung entwickeln kann. Beweise, dass Huawei für China spioniert gibt es aber nicht. Sicherheitsexperten geben zu bedenken, dass auch in Ausrüstung von Cisco, Nokia oder Ericsson chinesische Komponenten eingebaut sind. Zudem ist die US-amerikanische NSA die einzige, die bisher beim Anzapfen von Telekommunikationseinrichtungen erwischt wurde.

Elektromagnetische Strahlung löst Krankheiten aus

Eine 2018 durchführte Studie des Schweizerischen Tropeninstitut mit 700 Jugendlichen ergab, dass hochfrequente elektromagnetische Felder die Gedächtnisleistung beeinträchtigen können. Ebenfalls ist bekannt, dass Teilchen durch elektromagnetische Schwingungen in Bewegung geraten. Die dadurch erzeugte Reibungswärme im Körper ist aber laut Untersuchungen minimal. Zwar haben Labortiere, die über längere Zeit einer hochdosierten Strahlung ausgesetzt waren, überdurchschnittlich häufig Krebs entwickelt. Das Resultat lässt sich aber nicht auf den Menschen übertragen, auch weil die Strahlung weit stärker war als beim Mobilfunk. Ausserdem dringt hochfrequente Strahlung, wie jene von 5G, nicht in tiefe Körperschichten ein. Man müsste also eher Auswirkungen auf die Haut untersuchen.

5G tötet Vögel

Die Geschichte über die toten Vögel im Huygenspark in Den Haag geistert immer noch durch die Medien. Mittlerweile wurde von lokalen Behörden widerlegt, dass an dem Tag in der Gegend 5G-Versuche stattgefunden haben. Ausserdem wurden über mehrere Tage verteilt tote Stare gefunden. Sie sind also nicht «plötzlich vom Himmel» gefallen. Andere Berichte über auffälliges Verhalten von Tieren im Umfeld von 5G-Tests stellten sich als Behauptungen von Leuten heraus, die sich gar nicht vor Ort befanden.

Ohne 5G keine Digitalisierung

Interessengruppen aus Politik und Wirtschaft sagen, dass die Schweiz ohne einen 5G-Ausbau wirtschaftlich ins Abseits gerät. 5G ermöglicht, dass spezifische Datenpakete fast verzögerungsfrei transportiert werden. Dies kann die Produktion sowie die Logistik präziser und schneller machen. Noch aber gibt es aber kaum grosse 5G-Anwendungen in der Praxis. Deshalb lässt sich noch nicht sagen, ob diese Behauptung stimmt. Über Glasfaser können heute zum Teil ähnliche Resultate erzielt werden. Allerdings ist der Ausbau des Glasfasernetzes viel teurer.

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