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Nach Nein der EU-Kommission Spuhler bedauert geplatzte Fusion von Alstom und Siemens

  • Peter Spuhler, Eigentümer und Verwaltungsratspräsident von Stadler Rail, bedauert die Ablehnung der Fusion zwischen Alstom und Siemens durch die EU.
  • Für Stadler Rail hätte ein Zusammenschluss Vorteile gebracht, meint Spuhler.
  • Die EU-Kommission hatte am Mittwoch die Fusion der Zugsparten des deutschen Siemens-Konzerns und des französischen Alstom-Konzerns wegen erheblicher Wettbewerbsbedenken verboten.

Peter Spuhler, der Chef des Thurgauer Zugherstellers, hätte einen Zusammenschluss von Alstom und Siemens begrüsst. Aus Eigennutz, wie er im Wirtschaftsmagazin «Trend» von Radio SRF zu erkennen gab.

So seien nach so einer Fusion die Unternehmen zumeist für eine Weile mit sich selber beschäftigt. Stadler Rail hätte davon profitieren und vielleicht einige Aufträge an Land ziehen können, erklärt Spuhler.

Er wäre aber auch interessiert gewesen, bei einer Abspaltung gewisser Unternehmensteile eventuell etwas zu übernehmen, sagte er.

Etwa im Bereich Signaltechnik hätte er gerne dazugekauft. Dieser Bereich sei wichtig für die Zukunft, weil die Fahrzeuge immer intelligenter würden, erklärt Spuhler.

Ziel: Bessere Wettbewerbschancen

Die EU hatte am Mittwoch den geplanten Schulterschluss im Bahnbau gestoppt. Der Zusammenschluss würde den Wettbewerb etwa bei Hochgeschwindigkeitszügen einschränken, teilte die Wettbewerbsbehörde in Brüssel mit. Siemens stellt die deutschen ICE her – Alstom die französischen TGV.

Die beiden Konzerne wollten einen europäischen Grosskonzern schaffen – vor allem, um es mit dem weltgrössten Zughersteller CRRC aus China aufnehmen zu können.

Kein Entscheid zu Börsengang

Auf die Berichte, wonach für Stadler Rail ein Börsengang kurz bevorstünde, sagte Spuhler: Es sei geprüft worden, ob das Unternehmen bereit dafür sei. Die Vorbereitungen seien gestartet worden, ein Entscheid sei aber noch nicht gefällt. Das hänge auch vom Marktumfeld ab. «Vielleicht machen wir's, und vielleicht machen wir's nicht.»

Erst vor gut einer Woche hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen geschrieben, der Zugbauer peile allenfalls noch vor Ostern den Gang an die Schweizer Börse an, ein formeller Startschuss sei jedoch noch nicht gefallen.

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