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Niedrigwasserstand im Rhein Rheinschifffahrt leidet unter trockenem Sommer

Nicht nur die Fische hatten dieses Jahr im Rhein schwer. Auch den Schiffen macht der Sommer zu schaffen. Immer noch.

Zwölf Prozent aller Güter, die in die Schweiz importiert werden, kommen in den Häfen Basel-Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz an. Jedes Jahr sind es rund sechs Millionen Tonnen. Ob diese Zahl auch im laufenden Jahr erreicht wird, ist aber nicht sicher. Seit dem Juli können die Schiffe auf dem Rhein wegen des tiefen Wasserpegels nämlich nicht voll beladen werden.

Aktuell seien die Frachter nur zu einem Drittel gefüllt, sagt Simon Oberbeck, Sprecher der Schweizerischen Rheinhäfen. Das habe Folgen, zunächst einmal für die Reedereien: «Die Frachtpreise steigen und es gibt so genannte Niederwasserzuschläge. Das führt dazu, dass alternative Verkehrsträger attraktiver werden.» Alternative Verkehrsträger sind etwa Lastwagen oder Güterzüge.

Keine Panik bei den Reedern

Die Grossreederei Jägers im deutschen Duisburg bestätigt auf Anfrage, dass sie deshalb schon mehrere Fahrten nach Basel habe absagen müssen. Das hat Auswirkungen auch für die Häfen. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass in den drei Schweizer Rheinhäfen im Juli 2,5 Prozent weniger Güter als im Vorjahr umgeschlagen wurden. Das heisst: Weniger Gebühreneinnahmen. In Alarmismus verfällt man bei den Häfen deshalb aber nicht: «Es gibt immer wieder Niedrigwasserperioden. Die Kunden kommen dann aber auch wieder auf die Schifffahrt zurück.»

Denn der Transport auf dem Wasser hat bei normalem Pegel einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Schiene und der Strasse. Er ist viel günstiger für die Logistiker, weil viel mehr Güter auf einmal transportiert werden können. Zudem wird der Rhein momentan vertieft, damit die Schiffe bei Niedrigwasser mehr laden können. Die Rheinhäfen werfen dafür gut 4 Millionen Franken auf.

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