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Novartis-CEO im Interview Trotz riesigem Gewinn streichen Sie Jobs: wieso, Herr Narasimhan?

Der Pharmakonzern Novartis konnte seinen Umsatz im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 47.4 Milliarden Franken steigern. Ein tolles Jahr sei es gewesen, sagt CEO Vasant Narasimhan. Trotzdem hält das Unternehmen an seiner Umstrukturierung fest – und damit auch am Stellenabbau in der Schweiz.

Rund 2100 Arbeitsplätze sind betroffen, wie Novartis im September 2018 bekannt gab. Lassen sich diese drastischen Massnahmen trotz dem starken 2019 weiter rechtfertigen? Narasimhan – der selber im letzten Jahr über 10 Millionen Franken verdiente – nimmt Stellung.

Vasant Narasimhan

CEO Novartis

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Der US-Amerikaner ist seit Februar 2019 der CEO des Pharmakonzerns Novartis. Der gelernte Mediziner arbeitet bereits seit 2005 im Unternehmen, davor war er beim Consultant-Unternehmen McKinsey tätig.

SRF News: Novartis konnte seinen Umsatz im Jahr 2019 steigern und machte einen Reingewinn von 11.7 Milliarden Franken. Wie schauen Sie auf das vergangene Geschäftsjahr?

Vasant Narasimhan: Wir hatten ein tolles Jahr mit ausserordentlicher Leistung, einem starken Umsatzwachstum und Betriebsgewinn. Am überzeugendsten ist jedoch die Innovationskraft des Unternehmens. Fünf wichtige Medikamenten-Zulassungen und 30 grosse Eingaben rund um die Welt. Wir sind sehr zufrieden – und das wird sich 2020 fortsetzen.

Weshalb halten Sie trotzdem am Stellenabbau in der Schweiz fest?

Wir befinden uns in einer sehr stabilen Lage in der Schweiz, haben unsere Produktion und unsere Geschäftsdienstleistungen transformiert. Wir konzentrieren uns nun darauf, unsere Mitarbeitenden zu fördern und weiterhin in spannende Programme zu investieren – wie etwa den 14- bis 18-wöchigen Mutter- und Vaterschaftsurlaub und unsere neuen Lernprogramme. Das Ziel in der Schweiz bleibt, in unsere Mitarbeiter zu investieren.

Wir ziehen das Restrukturierungsprogramm in der Schweiz wie angekündigt durch.

Und trotzdem streichen Sie Stellen?

Wir ziehen das Restrukturierungsprogramm in der Schweiz wie angekündigt durch – es bleiben noch einige Jahre bis es abgeschlossen ist. Da gibt es keine neuen Pläne. Wir fokussieren uns in der Schweiz darauf, in die Infrastruktur und die Mitarbeiter zu investieren.

Zurzeit hält das Corona-Virus die Welt in Atem. Wie ist Ihre Firma davon betroffen?

Für unsere Mitarbeiter in China haben wir Massnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass sie geschützt sind. Unabhängig davon haben wir auch die Lieferketten und Sicherheitsbestände überprüft.

Die meisten unserer chinesischen Produktionszentren sind weit vom Ausbruch des Corona-Virus entfernt.

Unsere Medikamente können also nach wie vor in die ganze Welt geliefert werden können. Es gibt derzeit nur geringe Bedenken. Wir werden die Situation weiter beobachten.

In Wuhan haben Sie einen Sitz. Wie gehen Sie damit um?

Unsere globale Lieferkette ist sichergestellt. Wir sind in der Lage, die Sicherheitsbestände aller unserer wichtigsten Arzneimittel aufrechtzuerhalten. Wichtig ist, dass die meisten anderen chinesischen Produktionszentren und Partner weit vom Zentrum des Ausbruchs entfernt sind. Uns geht es also gut.

Das Gespräch führte Tobias Bossard.

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