Die Chemie+Papier Holding (CPH) ist mit 16 Milionen Franken Gewinn im letzten Jahr wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Allerdings verdankt das Unternehmen die Kehrtwende vor allem durch Verkäufe in ihrem Immobiliengeschäft.
Das Geschäft mit Papier ist hierzulande unrentabel. Die Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung widerspiegeln diesen Trend. Die Exporte von Papier und Karton im Jahr 2017 haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als halbiert – auf 762 Millionen Franken.
Leiden unter starkem Franken
Die Branche leidet unter verschiedenen Problemen. So machen etwa hohe Einkaufspreise des Rohstoffs Altpapier, mit welchem Neupapier hergestellt wird, den Fabriken zu schaffen. Auch die Digitalisierung der Medienbranche und die damit einhergehende sinkende Nachfrage nach gedruckten Zeitungen bereiten den Unternehmen Sorgen.
Mit der Aufhebung des Franken-Mindestkurses im Januar 2015 kam die Branche, welche stark von Exporten abhängig ist, noch stärker unter Druck. Die CPH erzielt vier Fünftel ihres Umsatzes in den Nachbarländern. Die harten Bedingungen bedeuteten im letzten Jahr für die zweitletzte Papierfabrik in Utzenstorf (BE) das Aus.
Kein importiertes Altpapier mehr
Nach dem Wegfall der Papierfabrik Utzenstorf ist die CPH im luzernischen Perlen die einzige Fabrik, die noch im Zeitungspapiergeschäft tätig ist. Was macht das Unternehmen besser als andere?
«Mit der Übernahme der Recycling-Aktivitäten von Utzenstorf konnten wir das bisher importierte Altpapier ersetzen durch Schweizer Altpapier mit tieferen Transportkosten», sagt Geschäftsführer Peter Schildknecht. Ausserdem könne das Unternehmen durch den Dampfbezug der Kehrichtsverbrennungsanlage in Perlen Energiekosten sparen.
Um im Papiermarkt zu überleben, brauche es einen langen Schnauf, sagt Schildknecht. Mit der PM7, der nach eigenen Angaben produktivsten Produktionsanlage in Europa, habe die Chemie+Papier Holding aber gute Aussichten.