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PSA Peugeot Citroën übernimmt Opel
Aus Tagesschau vom 06.03.2017.
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GM stösst Europa-Tochter ab «Peugeot war die einzige Option für Opel»

SRF News: Opel geht sozusagen eine Vernunftehe mit Peugeot ein. Ist Optimismus angebracht?

Ferdinand Dudenhöffer

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Ferdinand Dudenhöffer gilt als der ­deutsche «Automobilpapst». Der Professor für Marketing und ­Unternehmensführung gründete im Oktober 2008 gemeinsam mit seiner Professoren-Kollegin Dr. Eva-Maria John das CAR Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen.

Ferdinand Dudenhöffer: Man braucht Optimismus, wenn man in die Zukunft geht. GM-Chefin Mary T. Barra trennt sich von Opel, weil sie dieser Verlustgeschichte einfach nicht mehr zuschauen wollte. GM legt bei diesem Geschäft sogar noch drauf. Denn der US-Autobauer bezahlt PSA Peugeot Citroën zusätzliche drei Milliarden Euro für Opel-Pensionäre. Der französische Autokonzern bekommt für die Übernahme also noch Geld heraus.

Für die PSA ist der Deal auch sehr gut, weil sie über Nacht 1,1 Millionen Fahrzeuge hinzugewinnt. Der PSA-Opel-Konzern wird dann erfolgreich sein, wenn er knallhart Doppelfunktionen eliminiert. Das heisst, wenn er die Zahl der Mitarbeitenden deutlich nach unten anpasst. Man schrumpft sich also zu einem Champion durch Kostenreduktion.

Die Vorgeschichte:

  • PSA Peugeot Citroën hat sich mit General Motors auf die Übernahme von Opel und Vauxhall verständigt.
  • Die Franzosen bezahlen dafür 1,3 Milliarden Euro.
  • Mit Opel will PSA Kunden gewinnen, die kein

    französisches Auto kaufen.

  • Die Traditionsmarke soll als eigenständiges Unternehmen erhalten bleiben.
  • Peugeot erhofft sich vom Deal jährliche Synergien in der Höhe von 1,7 Milliarden Euro.

Sehen Sie Schwarz für die Opel-Angestellten?

Meiner Meinung nach kann man die Fusion nur dann erfolgreich umsetzen, wenn man Doppelfunktionen – sei es in der Entwicklung, sei es im Einkauf oder im Vertrieb – herausnimmt. Und das heisst immer: Mit weniger Leuten dieselben Aufgaben erledigen und zusätzlich die Kapazitäten anpassen.

PSA und Opel sind vor allem in Europa vertreten – zusammengenommen zu 70 Prozent. In den letzten Jahren haben sie keine Marktanteile hinzugewonnen. Sie haben daher ein sehr hohes Länderrisiko.

Jetzt müssen sie sehr schnell restrukturieren, von der Kostenseite her erfolgreich und dann international werden, sonst werden die Risiken für das fusionierte Unternehmen langfristig zu gross. Die Fusion ist also eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie wird auch hart für die Mitarbeitenden.

Wo sehen Sie Chancen für Opel?

Ohne PSA wäre die Zukunft von Opel wahrscheinlich noch schlechter gewesen. GM wollte mit Opel nicht zusammenbleiben und es gab keinen anderen Kaufinteressenten. Also war PSA die einzige Option für Opel.

Fazit: Wirtschaftlich ist die Übernahme also sinnvoll. Für die Mitarbeiter von Opel aber wird es eine Zitterpartie?

Absolut richtig: Ohne PSA wären Opel sehr schwierige Zeiten bevorgestanden. Das fusionierte Unternehmen wird für die Marke zwar kein Schlaraffenland, aber sie ist dort abgesichert.

Das Gespräch führte Susanne Stöckl.

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