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Pflichtlager für Erdöl Bund gibt weitere Mengen frei

Der tiefe Rheinpegel bremst den Ölimport. Der Bund hat deshalb die Pflichtlager für Diesel und Benzin weiter geöffnet.

In der Schweiz kommen kaum noch Flussschiffe an. Der Pegelstand des Rheins ist seit Wochen zu tief. Das wird für die schweizerische Erdölwirtschaft zunehmend ein Problem. Denn fast 70 Prozent des Diesels und etwa 25 Prozent des Benzins wurden 2017 über den Rhein importiert.

Andere Verkehrsträger wie Bahn, Pipeline oder Strasse können die wegfallenden Importe nur beschränkt kompensieren. Um einen Engpass zu verhindern, hat der Bund bereits im Oktober die sogenannten Pflichtlager öffnen lassen. Am letzten Montag wurde eine weitere Tranche freigegeben.

160'000 Kubikmeter Diesel und 50'500 Kubikmeter Benzin freigegeben

«Seit Mitte Oktober haben wir in Abstimmung mit der Erdölbranche den temporären Bezug von 160'000 Kubikmeter Diesel und 50'500 Kubikmeter Benzin aus Pflichtlagerbeständen bis Ende November genehmigt», bestätigt Lucio Gastaldi vom Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) gegenüber SRF.

In der Schweiz sind die Erdölimporteure verpflichtet zusätzliche Lager zu halten. Beim Benzin, Diesel und Heizöl müssen die Pflichtmengen dem durchschnittlichen schweizerischen Bedarf von viereinhalb Monaten entsprechen. Bei Flugpetrol gilt ein Mindestvorrat von drei Monaten.

Kein Engpass beim Heizöl dank dem warmen Wetter

Mit den freigegebenen Mengen wird bis Ende November 13 Prozent des Diesels und 4 Prozent der Benzin-Reserve aufgebraucht sein. Obwohl auch das Heizöl Grösstenteils via Rhein in die Schweiz kommt gibt es dort keinen Engpass: Das warme Wetter dämpft die Nachfrage nach Heizöl.

Laut Gastaldi vom BWL ist die Versorgung der Schweiz gesichert: «Die wirtschaftliche Landesversorgung verfolgt die Versorgungslage weiterhin aufmerksam und kann bei Bedarf weitere Massnahmen ergreifen.»

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