Das Debakel um defekte Zündschlösser wird für General Motors immer teurer. Nicht nur häufen sich die Reparaturkosten, nun wird auch eine Strafe fällig. Der Autokonzern hat nach Ansicht der Aufsichtsbehörde zu lange mit dem Rückruf gezögert. Nach den tödlichen Unfällen wegen mangelhafter Zündschlösser muss General Motors 35 Millionen Dollar zahlen. Dies ist die Maximalstrafe, die die US-Verkehrssicherheitsbehörde verhängen kann.
Rückruf erst Anfang des Jahres
Der Opel-Mutterkonzern muss sich schon seit Monaten den Vorwurf anhören, das Problem ein Jahrzehnt lang ignoriert zu haben. Die ältesten betroffenen Autos sind aus dem Modelljahr 2003.
Der Rückruf begann aber erst Anfang des Jahres unter der neuen Konzernchefin Mary Barra. Sie will Vertrauen zurückgewinnen. Weltweit müssen inzwischen 12,8 Millionen Wagen in die Werkstätten, knapp 11,2 Millionen davon in den USA. «Wir haben sehr viel aus diesem Rückruf gelernt», erklärte Barra nach der Bekanntgabe der Millionenstrafe, in die GM eingewilligt hatte.
Auf GM kommt noch mehr zu
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde hatte bereits eine Strafe von 7000 Dollar pro Tag gegen den Konzern verhängt, weil dieser eine Anfang April abgelaufene Frist für die Beantwortung von Fragen zu den Zündschlössern verstreichen liess. Dieses Geld komme noch zu den 35 Millionen Dollar hinzu, erklärte die Behörde.
Dennoch dürften die Strafen General Motors' geringste Sorge in finanzieller Hinsicht sein. Unfallopfer und Besitzer betroffener Wagen haben zahlreiche Klagen eingereicht und verlangen Schadenersatz. Zudem gehen die Reparaturen für die gesamte Rückrufserie ins Geld. Die veranschlagten Kosten liegen bislang bei 1,5 Milliarden Dollar.