Die Korken knallen lassen – an Silvester ein beliebtes Ritual, um das neue Jahr einzuläuten. Und dies wird am liebsten mit Prosecco gemacht. Nicht selten flaschenweise, sagt Barkeeper Frank Jakob. «Wer in der Silvesternacht in einem Club eine Lounge mietet, konsumiert mit seiner Gruppe drei bis vier Flaschen – mindestens.»
Doch nicht nur als «Cüpli» an Silvester ist der italienische Schaumwein beliebt. Prosecco wird ganzjährig getrunken, immer häufiger auch als Mixgetränk – etwa in Form eines süsslichen «Hugos» oder eines eher bitteren «Aperol Spritz».
Der Liebling unter den Schaumweinen
Waren es anfangs eher Frauen, die sich ob den «erfrischenden Gespritzten» erfreuten, seien mittlerweile auch die Männer auf den Geschmack gekommen, sagt Jakob.
So erlebt der «Spumante» einen regelrechten Boom und ist in der Schweiz zum Liebling aller Schaumweine avanciert. In den letzten 15 Jahren hat sich der Import von Prosecco mehr als verdoppelt. Damit verweist er den Champagner klar auf den zweiten Platz.
Prickelnder Prosecco-Preis
Der grosse Durst auf Prosecco schlägt sich in den Verkaufszahlen im Schweizer Detailhandel nieder. Sowohl Denner als auch Coop bestätigen gegenüber der «Tagesschau», dass die Nachfrage nach Schaumwein insgesamt steigt – am stärksten bei Prosecco.
Die Apéro-Kultur hat zugenommen.
Grazia Gassi, Mediensprecherin von Denner, kennt den Grund: «Prosecco hat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, was für den Verkauf sicher förderlich ist.» Zudem treffe er den Zeitgeist der Leute. «Nach der Arbeit gönnt man sich gerne ein Glas mit Antipasti. Die Apéro-Kultur in der Schweiz hat zugenommen.»
So dürfte – selbst nach der Silvesterfeier – der Klassiker aus Italien 2020 auch an den restlichen 365 Tagen in manche Gläser fliessen.