- Der russische Oligarch Roman Abramowitsch steht in der Schweiz vor Gericht.
- Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) hat ihn auf Rückzahlung eines Kredits samt Zinsen verklagt.
- Das Verfahren findet in Freiburg statt, weil die beklagte Abramowitsch-Firma dort registriert war. Der Besitzer des britischen Fussballclubs Chelsea erschien persönlich beim Zivilgericht in Freiburg.
Der Fall geht auf einen Kredit der EBRD an eine russische Bank aus dem Jahr 1997 zurück. Die russische Bank ging bankrott. Abramowitschs Firma Runicom pflegte Geschäftsbeziehungen mit diesem Geldinstitut und sollte die Schulden an die EBRD zurückzahlen.
Runicom war in Freiburg registriert. Die Firma vermarktet Öl des russischen Ölriesen Sibneft. Der Energieriese Gazprom ist ebenfalls Teil des Freiburger Verfahrens, weil er Sibneft 2005 übernommen hatte. Gazprom übernahm damals die Anteile von Abramowitsch für rund 17 Milliarden Franken.
Streit um Zuständigkeit
Gazprom bestreitet, dass das Freiburger Gericht für den Fall zuständig sei. Der Gerichtsstand dafür sei Russland. Diesem Vorwurf widersprach 2014 indessen das Bundesgericht, was schliesslich zu dem Verfahren in der Schweiz führte.
Der Fall beschäftigt seit Jahren Gerichte in Russland und der Schweiz. Es soll sich um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln, den Abramowitsch der EBRD schulde. Die Anwälte des Oligarchen bestreiten, dass der Milliardär zahlungspflichtig ist.