- Apple erreichte im Weihnachtsquartal einen neuen Rekordgewinn von 22,2 Milliarden Dollar (über 21,6 Milliarden Franken).
- Nach längerem Umsatzschwund im iPhone-Geschäft konnte der Absatz wieder erhöht werden.
- Der Verkauf von Wearables, also Computer-Uhren und AirPods-Kopfhörer, sowie Abo-Diensten waren ebenfalls treibende Kräfte des Umsatzwachstums.
Gross wurde der Technologiekonzern Apple mit dem Verkauf der Macintosh Computer. Nun beginnt eine neue Ära: Erstmals wurden mehr Apple-Watches und AirPods verkauft als Mac-Computer.
Die Absätze von Wearables und Services stiegen im vergangenen Jahr um 2,7 Milliarden beziehungsweise 1,8 Milliarden, was einem Wachstum von 37 Prozent und 17 Prozent entspricht.
Der Trend AirPods scheint im vergangenen Jahr massiv zugenommen zu haben. So hat die Anzahl an Google-Suchen nach dem Begriff «AirPods» vor allem nach Bekanntgabe der neuen Pro-Serie Ende Oktober und kurz vor Weihnachten über 100 Prozent zugelegt.
AirPods sind mittlerweile voll eingeschlagen.
Man sehe es jeden Tag in der U-Bahn oder auf der Strasse, dass AirPods voll eingeschlagen haben, sagt SRF-Korrespondent Jens Korte. Den grössten Anteil am Umsatzanstieg der Wearables habe aber wohl die neue Apple Watch gehabt. «Hier hat vor allem der Preis eine wichtige Rolle gespielt. Die erste Uhr kostete 350 Dollar, die jüngste Generation nur noch 199 Dollar.», sagt Korte weiter.
Apple setze auf einfache Benutzung und gutes Design, sowohl bei der Software, wie auch bei der Hardware, sagt SRF Digital-Redaktor Peter Buchmann. «Mit dieser Kombination schafft Apple ein Ökosystem. Und für Kunden wird der Austritt aus diesem System immer schwerer», meint Buchmann weiter.
Der Weltkonzern schafft es auch durch Hardwareanpassungen, wie der Abschaffung der Mini-Jack Kopfhörerbuchse, ihre neuen Produkte geschickt auf dem Markt zu platzieren.
Dadurch konnten Anwender ab dem iPhone 7 nur noch mit Hilfe eines Adapters ihre alten Kopfhörer nutzen. Am gleichen Tag 2016, als das neue iPhone 7 präsentiert wurde, lancierte Apple auch die AirPods - ein Schelm wer hier Böses denkt.
Bekannt ist bereits: Im Gegensatz zum Betriebssystem Android, welches von verschiedenen Handyherstellern genutzt wird, ist iOS strikt nur auf Apple-Geräten installiert. Dies führt zu einer starken Abhängigkeit der Kunden. Möchte man das bekannte und einfach gehaltene Betriebssystem iOS weiter nutzen, muss auch bei einer Neuanschaffung ein iPhone gekauft werden.
iPhone weiterhin Kassenschlager
Der US-Technologiekonzern präsentierte für das vergangene Quartal einen Umsatz von 91,8 Milliarden Dollar (89.5 Milliarden Franken), was einem Wachstum von 9 Prozent entspricht.
«Wir freuen uns über die höchsten Quartalsumsätze, die Apple je erzielt hat», sagt Apple-Chef Tim Cook. Nach einigen umsatzschwächeren Quartalen in der iPhone-Sparte, ereichte der US-Gigant diesmal ein Umsatzwachstum von 7,6 Prozent auf knapp 56 Milliarden Dollar (knapp 54.6 Milliarden Franken).
Weiterhin bleibt das iPhone der Kassenschlager von Tim Cook, mit einem Umsatzanteil von über 60 Prozent.
Ende 2020 möchten wir 600 Millionen Abo-Kunden haben.
Momentan nutzen 480 Millionen die Abo-Angebote von Apple, wie Apple Music und Apple TV. Luca Maestri, Finanzchef von Apple, rechnet deshalb auch, dass sie im laufenden Vierteljahr die 500-Millionen-Marke knacken. Zum Jahresende zielen sie auf 600 Millionen Abo-Kunden.
SRF 4 News, 29.01.2020, 08:00 Uhr; agenturen/dror;pfam