- Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den höchsten Gewinn in ihrer 110-jährigen Geschichte eingefahren. Gemäss provisorischen Zahlen beträgt er 54 Milliarden Franken.
- Schon in den ersten neun Monaten 2017 hatte die Nationalbank einen Rekordgewinn von 33,7 Milliarden Franken verbucht.
- Hauptgründe für den hohen SNB-Gewinn sind erneut die Abschwächung des Frankens sowie die starke Kursentwicklung an den globalen Aktienmärkten.
- Bund und Kantone erhalten laut Mitteilung der SNB eine Ausschüttung von total zwei Milliarden Franken. Einen Drittel erhält der Bund, zwei Drittel gehen an die Kantone.
Wegen der Devisenkäufe der SNB zur Abschwächung des Frankens ist deren Bilanz stark angewachsen. Allein die Währungsreserven beliefen sich per Ende Dezember 2017 umgerechnet auf 749,4 Milliarden Franken (ohne Gold). Angelegt sind sie in Aktien sowie Anleihen vor allem in Euro, aber auch in Dollar und anderen Währungen.
Hoher Gewinn, aber auch viel Risiko
Bei solchen Summen führen höhere Aktienkurse und positive Währungsveränderungen rasch zu hohen Gewinnen. So hat der Euro gegenüber dem Franken 2017 um 9 Prozent aufgewertet.
Wenn sich die Kurse allerdings in die falsche Richtung bewegen, ist bei so hohen Währungsreserven aber auch das Risiko sehr hoch. So hatte die SNB im Jahr 2015 wegen der Frankenstärke einen Verlust von 23,3 Milliarden Franken erlitten.
Steigender Goldpreis bringt Milliarden
Die hohen Überschüsse kamen laut SNB in drei Bereichen zustande: So hat die Nationalbank auf den Fremdwährungspositionen einen Gewinn von 49 Milliarden Franken erzielt, auf den Frankenpositionen waren es 2 Milliarden. Zudem sorgte der steigende Goldpreis für einen Bewertungsgewinn von 3 Milliarden Franken auf dem Goldbestand der Notenbank.
Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Jan Baumann
Der Rekordgewinn der SNB ist keine Überraschung. Denn die Nationalbank hatte schon für die ersten drei Quartale des letzten Jahres fast 34 Milliarden Franken Gewinn ausgewiesen. Nun ist im Schlussquartal erwartungsgemäss eine schöne Summe dazugekommen. Der Euro ist 2017 deutlich gestiegen: Von Januar bis Dezember hat er sich von 1.07 auf 1.17 Franken erholt. Da die Nationalbank als Währungsreserve sehr viele Euro hält, streicht sie beträchtliche Wechselkursgewinne ein. Zudem hat die Nationalbank mit ihren Wertschriftenanlagen von kräftigen Börsengewinnen profitiert. Auch ihr Goldbestand ist mehr wert, weil der Goldpreis stieg. Allerdings ist die Nationalbank nicht dazu da, hohe Gewinne zu erzielen, sondern für stabile Währungsverhältnisse zu sorgen. Dafür nimmt sie, wenn es sein muss, auch Milliardenverluste in Kauf. Das hat sie in früheren Jahren getan; und das wird sie auch künftig so halten. |
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