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Lob und Kritik für abtretenden Schweiz-Tourismus-Chef Jürg Schmid
Aus Rendez-vous vom 16.05.2017. Bild: Keystone
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Abgang bei Schweiz Tourismus Schweizer Chef-Touristiker packt die Koffer

Der Direktor von Schweiz Tourismus, Jürg Schmid, verlässt auf Ende Jahr seinen Posten. Experten loben seinen Enthusiasmus und seine Verdienste während 18 Jahren.

  • Jürg Schmid verlässt Schweiz Tourismus nach 18 Jahren. Er bleibt noch bis Ende Jahr auf dem Posten. Ein Nachfolger ist noch nicht bestimmt.
  • Schmid gründet eine eigene Marketing-Organisation und amtiert in einem Neben-Mandat als Präsident von «Graubünden Ferien».
  • Im Jahr 2010 machte Schmid einen fünfmonatigen Abstecher zur SBB, kam dann aber wieder zu Schweiz Tourismus zurück.
  • Schmid erntet für seine Arbeit viel Lob. Sein Schluss-Salär von fast einer halben Million Franken gab indes zu reden.

Er war der Unbekannte und Branchenfremde, als er mit der Jahrtausendwende zu Schweiz Tourismus kam. Doch Jürg Schmid, der IT-Spezialist und Marketingfachmann, sollte sich in der Tourismuswelt schnell einen Namen machen. Der Luzerner Touristikprofessor Jürg Stettler bezeichnet Schmid als begnadeten Kommunikator und guten Rhetoriker.

Es ist Schmid gelungen, die touristische Schweiz zu inspirieren.
Autor: Jürg Stettler Professor für Wirtschaft, Hochschule Luzern

Dadurch schaffte er es zum Beispiel, die unzähligen kleinen Verkehrsvereine in den Dörfern dazu zu bringen, stärker zusammenzuarbeiten. Dies war in einer globaler werdenden Tourismusindustrie sehr wichtig, weil auch die Partner auf der Gegenseite, die Vermarkter, grösser wurden.

Vorreiter der digitalen Vermarktung

Ein wichtiger Erfolg des ehemaligen IT-Fachmanns Schmid war es, die Schweizer Ferienorte ins Internet zu bringen: «Dieser erste Schritt in Richtung der digitalen Vermarktung via Internet wurde durch den Stellenantritt von Schmid ganz wesentlich geprägt.»

Insgesamt sei die internationale Vermarktung der Schweizer Tourismusorte professioneller geworden, unterstreicht auch Hansruedi Müller, emeritierter Tourismusprofessor der Uni Bern: «Auch kleine Organisationen konnten sich auf Vordermann bringen. Schmid hat Beratung und Grundlagen angeboten.»

Das alles habe geholfen, Touristen aus neuen Weltgegenden – vor allem aus China und Indien – in die Schweiz zu locken. Auch wenn dies nicht alle als Schmids Verdienst sehen wollten. Denn es waren laut Müller andere schon vorher da, etwa die Jungfraubahnen oder die Stadt Luzern mit dem Pilatus.

Eine schwierige Position

Klar ist laut Müller aber: Schweiz Tourismus und Jürg Schmid hätten mit ihrem limitierten Budget kaum alleine etwas ausrichten können. Sie waren immer auf die Zusammenarbeit mit den Destinationen angewiesen.

Dieses Verhältnis sei aber naturgemäss nicht immer einfach. Gerade wenn es der Branche nicht gut ging, wie etwa nach einem schlechten Winter oder nach dem Frankenschock, war der Schuldige schnell gefunden, wie Stettler betont: «Schweiz Tourismus kann es nie allen recht machen. Wenn man die Städte in den Fokus rückt, haben die Bergregionen keine Freude und umgekehrt.» Dann standen Jürg Schmid und auch sein hohes Gehalt von zuletzt einer halben Million Franken besonders in der Kritik.

Doch die beiden Touristikfachleute stellen dem Tourismusdirektor nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze von Schweiz Tourismus insgesamt ein gutes Zeugnis aus: Es habe mit seinem Enthusiasmus und seiner Art, Leute zusammenzubringen, viel für die Tourismusdestination Schweiz erreicht.

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