Die Konjunkturperspektiven für die Schweiz haben sich laut den Ökonomen des Bundes seit der letzten Prognose vom Juni leicht verbessert. Die Ökonomen erhöhen daher ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr leicht auf 1,5 Prozent (von bisher 1,4 Prozent).
Für 2017 bleiben die Ökonomen des Staatsekretariats für Wirtschaft (Seco) bei ihrer Prognose von +1,8 Prozent, wie sie mitteilen.
Erholung geht langsam weiter
Die Expertengruppe des Bundes geht davon aus, dass sich die moderate Konjunkturerholung im Euroraum und in der übrigen Welt in den kommenden Monaten fortsetzt. Unter dieser Voraussetzung sei für die Schweiz mit positiven Impulsen vom Aussenhandel und der sich allgemein erholenden Konjunktur zu rechnen.
Die Bundesexperten sprechen jedoch von einer eher «gemächlichen wirtschaftlichen Expansion» im zweiten Halbjahr. Sie gehen daher von einem weniger schwungvollen Plus der Wirtschaftsleistung als im zweiten Quartal aus.
Arbeitslosigkeit soll etwas rascher sinken
Mit der wirtschaftlichen Erholung dürfte auch der seit 2015 andauernde leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit allmählich aufhören. So rechnen die Bundes-Ökonomen für 2016 und 2017 mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent. Im Juni hatten sie noch Werte von je 3,4 Prozent vorausgesagt.
Einschätzung von Wirtschaftsredaktorin Eveline Kobler
Die Schweizer Wirtschaft fasst trotz Franken-Schock Tritt. Der Detailhandel und die Logiernächte dürften die Talsohle erreicht haben, in der Industrie und im Tourismus entspannt sich die Lage ebenfalls, und die Exporte sind robuster als auch schon. Doch vor zu viel Euphorie sei gewarnt: Die Schweizer Wirtschaft wächst noch immer langsamer als vor dem Frankenschock. Und keiner der Ökonomen rechnet mit einer raschen Beschleunigung des Wirtschaftswachstums. Das allein schon, weil sich auch die internationale Konjunktur weiterhin holprig entwickelt. Und in der Schweiz schwächelt zudem der private Konsum, weil die Zuwanderung zurückgegangen ist und damit weniger Konsumenten eingewandert sind. Dass vielerorts auch die Löhne unter Druck stehen, hemmt den Konsum zusätzlich. |