Singapore Airlines ist weltweit eines der beliebtesten Luftfahrtunternehmen: Sie liegen bezüglich Zustand ihrer Flotte und dem Service regelmässig auf den vordersten Rängen. Und dies zahlte sich auch für das Unternehmen aus.
Noch im 2016 erwirtschaftete es einen Gewinn von umgerechnet rund 500 Millionen Franken. Im letzten Jahr aber war es nur noch die Hälfte – und im letzten Quartal 2016 schrieb das Luftfahrtunternehmen sogar rote Zahlen.
Auf Umsteiger- und Zubringerstrategie gesetzt
Schlimmer noch traf es Cathay Pacific. Die Airline aus Hongkong flog im letzten Jahr einen Verlust von umgerechnet rund 400 Millionen Franken ein.
Dabei schienen beide Unternehmen vieles richtig zu machen. Die Zwergstaaten-Gesellschaften setzten wegen ihres kleinen Heimmarktes, der wenig Wachstum versprach, auf eine Umsteiger- respektive Zubringerstrategie. Sie versuchten China und den Fernen Osten über ihre jeweiligen Zentren zu verbinden.
Vor allem auf Geschäftskunden, welche die Finanzzentren Singapur und Hongkong häufig anflogen, hatten sie es abgesehen. Zudem baute Singapore Airlines in der Region ein zweites Standbein mit lokalen Billigzubringern auf.
Billig-Konkurrenz aus China und den Golfstaaten
Weil beide Konzerne schnell wuchsen, schauten sie aber beide laut asiatischen Branchenexperten zu wenig auf die Kosten. Sowohl in den Golfstaaten wie auch in China wuchs in den letzten Jahren Konkurrenz heran, welche zu deutlich tieferen Preisen flog. Hinzu kam offenbar, dass die Finanzbranche ihre Mitarbeitenden immer öfter nur noch Economy- statt Business-Klasse fliegen liessen.
Deshalb kündigten beide Unternehmen nun massive Sparprogramme an. Darunter zu leiden hat vor allem das Personal: Cathay hat bereits vor einem Monat die Streichung von 600 Stellen angekündigt. Piloten und Flugbegleiter seien nicht betroffen. Die Verantwortlichen von Singapore Airlines nennen noch keine konkreten Zahlen.
Branchenkenner attestieren aber Singapore Airlines ebenso wie Cathay Pacific, eigentlich eine gesunde finanzielle Basis zu haben. Sie sollten nach den schmerzhaften Massnahmen wieder in die Gewinnzone zurückfinden.