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Wirtschaft Streik bei Lufthansa zeigt schon Wirkung

Der Lufthansa steht ein 3-tägiger Pilotenstreik bevor – doch bereits heute sind Dutzende Flüge ausgefallen. Der Streik betrifft auch Flüge von und nach Zürich. Die Swiss versucht derweil, die Ausfälle bei der Lufthansa etwas abzufedern.

Als Reaktion auf die Arbeitskampfdrohung von rund 5400 Piloten hat die Lufthansa von Mittwoch bis Freitag insgesamt 3800 Verbindungen gestrichen. Der Streik zeigt schon an diesem Dienstag Wirkung. Laut einer Streichliste auf der Lufthansa-Internet-Seite fallen bereits rund 50 Flüge aus. Meist handelt es sich um Fernverbindungen, die am Mittwochmorgen in Frankfurt oder München landen sollten.

Diese Maschinen würden Passagiere auf einen bestreikten Umsteigeflughafen bringen, von dem sie nicht weiterkommen, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Von daher verzichte man auf diese Flüge.

Für Flüge von und nach Zürich sind am Mittwoch 12 Rotationen (Hin- und Rückflug) betroffen, wie ein Sprecher des Flughafens Zürich gegenüber SRF mitteilt: 5 Rotationen nach Frankfurt, 4 nach Düsseldorf und 3 nach München.

Swiss mit grösseren Flugzeugen

Keine Streiks in Osterferien

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Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) will auf weitere Streiks bei der Lufthansa in den nahenden Osterferien verzichten, aus Rücksicht auf die Passagiere. In vielen deutschen Bundesländern beginnen die Osterferien am 14. April und dauern zwei Wochen. Danach könnten die Piloten im Falle einer harten Position der Lufthansa weiter «Druck machen».

Zwischen Mittwoch und Freitag können lediglich rund 500 Flüge mit Jets der Konzerngesellschaften Eurowings, Lufthansa CityLine und Air Dolomiti angeboten werden, hatte Lufthansa in Frankfurt mitgeteilt. Bei diesen Gesellschaften streiken die Piloten nicht.

Ebenfalls nicht bestreikt wird die Swiss – ihr Flugplan verläuft normal, wie eine Sprecherin der Swiss gegenüber SRF mitteilte. Die Airline versucht, die Ausfälle bei der Lufthansa etwas abzufedern. Dafür werden auf teils Strecken grössere Flugzeuge eingesetzt.

Keine Zusatzmassnahmen auf der Schiene

Die SBB hat derzeit keine speziellen Massnahmen eingeleitet oder geplant, wie ein Sprecher gegenüber SRF erklärte. Momentan spüre man noch keine Auswirkungen – die Zugkapazitäten reichten aber allenfalls aus, um Passagiere einzelner annullierter Flüge aufzufangen.

In jedem Fall empfiehlt die SBB jedoch eine Sitzplatzreservierung für Fahrten nach Deutschland. Möglicherweise könnten die Reisenden in Deutschland überfüllte Züge antreffen, vermutet der SBB-Sprecher. Doch auch die Deutsche Bahn (DB) habe keine speziellen Massnahmen geplant.

Schaden in zweistelliger Millionenhöhe

Vom Streik betroffen sind laut Lufthansa rund 425'000 Fluggäste, denen umfangreiche Umbuchungsmöglichkeiten angeboten werden sollten. Europas grösste Fluggesellschaft rechnet mit einem Ergebnisschaden in zweistelliger Millionenhöhe. Auch 23 von 31 geplanten Frachtflügen der Lufthansa Cargo seien bereits abgesagt.

Die Pilotenvereinigung Cockpit hält die Dimension des Streiks für gerechtfertigt. Der Streitwert zwischen Piloten und Lufthansa betrage schliesslich eine Milliarde Euro, sagte deren Sprecher in der ZDF-Sendung «WISO».

Knackpunkt Frühpensionierung

Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens bezeichnete es als schwer nachvollziehbar, dass die Vereinigung Cockpit (VC) beim gegenwärtigen Verhandlungsstand zu einem 3-tägigen Vollstreik aufrufe. «Wir haben sowohl für eine verbesserte Vergütung als auch für eine künftige Regelung zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Flugdienst gute Angebote gemacht», sagte Volkens.

Streikanlass sind die von Lufthansa einseitig gekündigten Übergangsrenten, die den Piloten bislang ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf ermöglicht hatten. In einer Urabstimmung hatten die rund 5400 Piloten zu 99,1 Prozent für einen Arbeitskampf zu diesem Thema gestimmt. Offen ist zudem der Tarifvertrag zu den Gehältern, bei dem die VC ein Plus von knapp 10 Prozent verlangt.

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