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Sunrise gegen Freenet Streit um Kauf von UPC spitzt sich zu

Sunrise will UPC übernehmen – ungeachtet der Kritik von Freenet. Das macht der Verwaltungsrat von Sunrise in seiner heutigen Stellungnahme klar. Und zwar so wie der Kauf im vergangenen Februar angekündigt wurde – zum Preis von 6.3 Milliarden Franken.

Gleichzeitig geht der Verwaltungsrat von Sunrise in die Offensive und kritisiert Freenet mit harschen Worten. Freenet, ein deutscher Telekomkonzern und mit fast 24 Prozent grösste Aktionärin an Sunrise, hat zwei Vertreter im Verwaltungsrat von Sunrise. Diese werden künftig von den Beratungen rund um den Kauf mit UPC ausgeschlossen: Sie stünden in einem Interessenskonflikt.

Zudem wirft der Verwaltungsrat Freenet vor, «eigennützig» zu handeln. Und an die anderen Aktionäre gerichtet: Der Kritik von Freenet solle man mit der «nötigen Skepsis» begegnen.

Wettbewerbskommission muss noch zustimmen

Um seinen Argumenten Nachdruck zu verleihen, teilt der Verwaltungsrat von Sunrise zudem mit, dass die Übernahme von UPC sogar noch mehr Synergien bringen werde als ursprünglich erwartet. Das habe eine vertiefte Analyse in den vergangenen Monaten gezeigt.

Allenfalls entpuppt sich der ganze Streit auch nur als Sturm im Wasserglas. Ob die Übernahme tatsächlich zustande kommt, hängt wesentlich von der Wettbewerbskommission ab: Diese hatte im Juni angekündigt, die Übernahme genau zu prüfen. Sie hat Anhaltspunkte, dass das neue Telekomunternehmen Sunrise/UPC in gewissen Bereichen eine marktbeherrschende Stellung haben könnte.

Weniger Umsatz und mehr Gewinn

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Sunrise hat seine Geschäftszahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Der Umsatz sank zwischen April und Juni 2019 um 1,7 Prozent auf 455 Millionen Franken. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg hingegen um 3,4 Prozent auf 155 Millionen und der Reingewinn um knapp 12 Prozent auf 27 Millionen.

Der Umsatz war zwar rückläufig, gleichwohl war Sunrise erfolgreich beim Gewinnen von Kunden. So seien über 40'000 Handy-Abokunden gewonnen worden.

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