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Trotz sinkenden Panelpreisen Weshalb Solarstrom in der Schweiz teuer ist

  • Herkömmlicher Strom wird im kommenden Jahr teurer.
  • Die zuständige Kommission des Bundes geht von einer Erhöhung von rund 1 Prozent aus.
  • Unklar ist, wie sich der Preis für Solarstrom entwickeln wird.
  • Aber: Wer Solarstrom wählt, bezahlt zum Teil immer noch deutlich mehr.

Die Unterschiede sind frappant. Wer Solarstrom bezieht, bezahlt je nach Energieversorger zwischen 3 und 40 Rappen mehr – teilweise also bis zu doppelt so viel wie für den Standardstrom pro Kilowattstunde.

Und das, obschon die Preise für Photovoltaik-Anlagen in den letzten Jahren regelrecht eingebrochen sind – und in unseren Nachbarländern Sonnenstrom oft nicht mehr teurer ist als Atom- oder Kohlestrom.

Baugesuche und Installation verteuern Solarstrom

«Die Preise für die Panels sinken kontinuierlich», sagt auch Michael Frank, Geschäftsführer des Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen. Doch: «Auch Bewilligungsverfahren, Baugesuche und die Installation fliessen in die Kosten mit ein.» Die Gründe für den relativ teuren Solarstrom in der Schweiz sind also vielschichtig.

Karl Resch, Leiter Regulierungsmanagement und Netzwirtschaft Elekrizitätswerk des Kantons Zürich (EKZ) ergänzt: «Unser Tarif ist auf bestehende Verträge mit Produzenten zurückzuführen. Diese Verträge sind sehr alt; sie verfolgten das Ziel, die Solarpioniere zu fördern. Damals waren die Kosten von Photovoltaik-Anlagen noch sehr hoch.» Je mehr neue Photovoltaik-Anlagen gebaut würden, desto tiefer die Preise.

Mehr Angebot als Nachfrage

Zurzeit sei die Nachfrage nach Sonnenstrom aber geringer als das Angebot, betonen verschiedene Energieversorger. Diego Fischer vom Verband der Solaranlagenbauer Vese wundert das nicht: «Das ist die Huhn-Ei-Frage. Aber so, wie diese Netzbetreiber aufgestellt sind, könnte man von ihnen schon erwarten, dass sie ein attraktives Produkt aufsetzen und somit auch den Markt schaffen.»

Klar ist: Nur wenn Sonnenstrom in der Schweiz günstiger wird, kann er auch die Rolle spielen, die ihm in der Energiestrategie 2050 zugedacht ist. Dazu müssen wohl beide Seiten investieren – Kunden wie Produzenten.

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