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Bio-Eier für Ostern
Aus Rendez-vous vom 18.04.2019. Bild: Keystone
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Veränderte Nachfrage Bio boomt – auch bei den Ostereiern

Bio-Eier erfreuen sich grosser Beliebtheit: Die Regale könnten mancherorts sogar leer gekauft werden. Woher der neue Appetit?

Fachleute stehen vor einem Rätsel: Woher der momentan grosse Appetit auf Bio-Eier rührt, ist selbst ihnen nicht klar. Edith Nüssli, Generalsekretärin des Eierproduzentenverbands GalloSuisse, vermutet, dass die grosse Nachfrage mit der Sortiment-Umstellung in der Migros zu tun hat. Bis nächstes Jahr soll es dort nur noch Eier aus Freiland- und Biohaltung geben.

Eier werden mit einer Maschine besprüht
Legende: Schluss mit Bodenhaltung: Die Migros will ihre Regale bis 2020 nur noch mit Freiland- und Bio-Eiern füllen. Keystone

Die grösste Eierverkäuferin des Landes räumt zurzeit die Eier aus Bodenhaltung aus den Regalen. «Am Markt hat das unter anderem dazu geführt, dass die Nachfrage nach Bio-Eiern in den letzten Monaten unerwartet stark zugenommen hat.»

Oder ist es ein Wertewandel?

Weil die Eier aus Bodenhaltung fehlen, greifen die Kunden also zu Bio-Eiern, vermutet Nüssli. Migros-Sprecherin Alexandra Kunz hat hingegen eine andere Erklärung, was zum Boom der Bio-Eier geführt hat. «Konsumenten legen immer mehr Wert auf die Umwelt und das Tierwohl.»

So definiert die Migros Bio, Freiland und Bodenhaltung

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Die Stallhaltung

Bio: Max. 5 Legehennen pro Quadratmeter, max. 2000 Legehennen pro Stall.

Freiland: Max. 10 Legehennen pro Quadratmeter. Migros macht keine Angaben über Maximum pro Stall.

Bodenhaltung: Max. 10 Legehennen pro Quadratmeter, max. 18'000 Legehennen pro Stall.

Die Freilandhaltung

Bio: 5 Quadratmeter Weidefläche pro Legehenne – die Hühner werden spätestens nach dem Mittag nach draussen gelassen.

Freiland: 2.5 Quadratmeter Weidefläche pro Legehenne – die Hühner werden spätestens nach dem Mittag nach draussen gelassen.

Bodenhaltung: Keine Weidefläche.

Der Wintergarten

Bio: Auslauf im überdachten Aussenbereich muss ganztags möglich sein.

Freiland: Auslauf ist ab 10 Uhr möglich.

Bodenhaltung: Auslauf ist ab 10 Uhr möglich. Gesetzlich ist kein Wintergarten vorgesehen.

Die Futterart

Bio: Gentechnisch veränderte Organismen, synthetische Aminosäuren und Enzyme sind verboten.

Freiland: Keine Vorgaben.

Bodenhaltung: Keine Vorgaben.

Den Trend zu Bio stellen auch andere Läden fest. Beliefert wird die Migros von der Bio-Eierhandelsfirma Hosberg. Geschäfsführer Jonas Reinhard bestätigt: «Das Bio-Ei ist grundsätzlich sehr beliebt. Wir haben auch dieses Jahr gegenüber dem vergangenen Jahr ein Wachstum von knapp zehn Prozent.» Und das entspricht etwa zehn Millionen Bio-Eiern zusätzlich, die verkauft werden.

Eier mit aufgemalten Osterhasen
Legende: Ein Fünftel der Schweizer Eierproduzenten setzt bisher auf Bio. Diese Zahl könnte anwachsen. Getty Images

Bekommt Jonas Reinhard bald neue Konkurrenz, weil auch andere Produzenten vom grossen Appetit der Kundschaft auf Bio profitieren wollen? Noch sei es zu früh, um diese Frage zu beantworten, sagt Nüssli: «Es ist im Moment noch nicht klar, ob das nur eine kurzfristige Reaktion ist, weil die Kunden verunsichert sind.» Etwa, weil sie in der Migros nicht mehr alle bisher gewohnten Eiersorten finden.

Umstellung auf Bio kostet Geld – und Zeit

Rund ein Fünftel der Eierproduzenten setzt bisher auf Bio. Die meisten produzieren Eier aus Freilandhaltung. Entscheiden sich diese Betriebe für die Bio-Produktion, dann müssten sie unter Umständen die Ställe umbauen und das Futter für die Hühner umstellen. Diese Umstellung inklusive Zertifizierung dauert bis zu zwei Jahre. Die Produzenten werden sicher diese Ostern abwarten und dann entscheiden, ob sie auf den Appetit auf Bio setzen.

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