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Bankenplatz Zürich unter Druck
Aus Tagesschau vom 18.01.2019.
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Wegen Bankenkrise Der Finanzplatz Zürich ist um 2300 Stellen ärmer

  • Auf dem Finanzplatz Zürich haben die Versicherungen in Sachen Arbeitsplätzen und Wertschöpfung die Banken hinter sich gelassen – als Folge der Bankenkrise.
  • Dies zeigt eine Studie, die von Stadt und Kanton Zürich in Auftrag gegeben wurde.
  • Während die Banken von 2008 bis 2016 insgesamt 2300 Arbeitsplätze abbauten, kamen bei den Versicherungen im selben Zeitraum 4300 neue Stellen hinzu.

Noch im Jahr 2008 lagen die Banken in der Region Zürich klar vorne. Damals waren sie für 57 Prozent der Wertschöpfung des Finanzsektors verantwortlich. Zum Finanzsektor werden Banken, Versicherungen und andere Finanzdienstleister wie etwa Fintech-Startups gezählt.

Legende:
Wertschöpfungsentwicklung am Finanzplatz Zürich Amt für Wirtschaft und Arbeit Kanton Zürich

Die Bankenkrise sorgte für ein neues Kräfteverhältnis: 2300 Stellen wurden bei den Banken innerhalb von acht Jahren gestrichen oder ausgelagert. Vor allem UBS und CS bauten Arbeitsplätze ab. Gleichzeitig mussten die Banken auf Geheiss der Politik Risiken abbauen und sich einem generellen Wandel unterziehen.

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Bretscher, Geschäftsführer des Zürcher Bankenverbandes: «Dass die Versicherungen die Banken überholt haben, ist nicht negativ»
Aus News-Clip vom 18.01.2019.
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Im Jahr 2016 brachten es die Banken dann noch auf 44 Prozent der Wertschöpfung in diesem Sektor, der insgesamt noch 25,7 Milliarden Franken erwirtschaftete. Die Versicherungen brachten es hingegen auf 47 Prozent – sie schafften es also, die Banken zu überholen.

Kein leicht verdientes Geld mehr

«Die Zeiten, in denen die Bank der Ort des leicht verdienten Geldes war, sind vorbei», sagte denn auch Christian Bretscher, Geschäftsführer des Zürcher Bankenverbandes, am Freitag vor den Medien.

Diese zeigt deutlich, dass die Bedeutung der Banken für Stadt und Region Zürich zwar nach wie vor sehr gross ist – aber zurückgeht. Was die Banken nicht freut, ist aus Sicht der Stadtregierung positiv. «Starke Abhängigkeit bringt auch grosse Risiken mit sich», sagte die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP). Für die Robustheit des Standortes sei diese Entwicklung ein Gewinn.

Schlechte Aussichten für die Banklehre

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Von acht ihrer Tätigkeiten könnten bald sieben durch einen Computer ausgeführt werden. Die Studie geht davon aus, dass vor allem Berufe mit tieferem Ausbildungsniveau wenig Zukunft haben. Bankkaufleute könnten künftig grösstenteils durch Computer ersetzt werden, sagte Studienverfasser Martin Eichler, Chefökonom von BAK Economics.

Tätigkeiten wie Kontoführung, Bonitätsprüfung und Zahlungsverkehr würden dereinst komplett automatisiert. Einzig die persönliche Beratung könne nicht von einem Computer erledigt werden. Ein weniger grosses Risiko, bald von einem Computer ersetzt zu werden, haben gemäss Eichlers Studie hochqualifizierte Spezialisten.

Digitalisierung nicht verschlafen

Die Zukunft der Banken am Finanzplatz Zürich hängt gemäss der Studie vor allem von einem Faktor ab: ob sie mit dem Innovationstempo ihrer Konkurrenten in Sachen Digitalisierung mithalten können.

Gemäss Bankenverbands-Geschäftsführer Bretscher gibt es für die Finanzdienstleister hier viel Potenzial. Als Beispiel nannte er die Verknüpfung von Bank- und Versicherungsleistungen, aber auch Anwendungen im Lifestyle-Sektor.

Legende:
Beschäftigungsentwicklung BAK Economics

Weiter ins Detail wollte Bretscher nicht gehen. Dass solche Pläne nicht öffentlich seien, liege in der Natur der Sache. Der Schritt in die Fintech werde von den Banken aber nicht verschlafen, obwohl ihnen das häufig vorgeworfen werde.

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Bretscher: «Die Schweiz hat die Entwicklung sicher nicht verschlafen»
Aus News-Clip vom 18.01.2019.
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