- Der Elektrokonzern Siemens will weltweit 6900 Arbeitsplätze abbauen, die Hälfte davon in Deutschland.
- Betroffen sind die Kraftwerks-Sparte und die elektrischen Antriebe.
- Siemens Schweiz berühren diese Massnahmen kaum, wie das Unternehmen mitteilte.
Mit Abstand am stärksten betroffen ist die Kraftwerks-Sparte, die unter der Energiewende leidet. In dieser Sparte fallen allein 6100 Stellen weg, davon 2600 in Deutschland. Die Turbinen-Werke in Görlitz und Leipzig mit 920 Arbeitsplätzen sollen geschlossen werden. Auch der Standort Offenbach mit rund 700 Beschäftigten dürfte vor dem Aus stehen. Das Werk in Erfurt wird womöglich verkauft. Betroffen sind auch die Werke in Leipzig, Erlangen, Berlin und Mülheim an der Ruhr.
Bei elektrischen Antrieben werden 760 Arbeitsplätze gestrichen, der grösste Teil davon in Berlin. Auch hier gibt es laut Siemens Überkapazitäten.
Gewerkschaften kündigen Widerstand an
Der geplante Stellenabbau selbst solle überwiegend bis 2020 erfolgen, zum Teil aber auch erst 2023 oder später, sagte der Chef der Kraftwerkssparte. Ob Siemens ohne Entlassungen auskommen werde, liess das Unternehmen offen. Möglichst viele der Betroffenen sollten auf die 3200 freien Stellen im Konzern vermittelt werden.
Die deutsche Gewerkschaft IG Metall kündigte umgehend Widerstand an. Sie wirft dem Siemens-Vorstand vor, «trotz wiederholter Appelle» nicht rechtzeitig auf die Krise in der konventionellen Kraftwerkstechnik reagiert zu haben.
Andere Sparten in der Schweiz
Die Schweiz wird kaum betroffen sein, wie das Unternehmen gegenüber SRF News bestätigte. In den betroffenen Divisionen hat Siemens in der Schweiz keine Produktionsstätten. Hierzulande betreibt Siemens vor allem die Sparten Gebäudetechnik und Mobility.