- Die amerikanische Kleiderkette «Forever 21» hat Konkurs angemeldet.
- Betroffen sind mehr als 800 Filialen in 57 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich oder Italien.
- In der Schweiz war «Forever 21» nicht aktiv.
Das Fast-Fashion-Label «Forever 21» wurde 1984 gegründet und verkauft Kleider und Accessoires vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Schuldenberg von geschätzten zehn Milliarden Dollar lastet auf dem Kleiderverkäufer. Er hat deshalb Gläubigerschutz gemäss Chapter 11 nach US-Recht beantragt. Damit ist «Forever 21» vorerst vor den Gläubigern geschützt.
Verkleinern und weiter geschäften?
Die Firma hat nun die Möglichkeit Lösungen für ihre Probleme zu suchen. Offenbar plant sie, in reduziertem Umfang weiter zu geschäften. Von den über 800 Filialen sollen aber mindestens deren 180 geschlossen werden. Man wolle sich insbesondere aus Asien und Europa zurückziehen und auf die USA und Lateinamerika konzentrieren, hiess es.
Laut Angaben von «Forever 21» ist der Onlinehandel an dem Konkurs schuld. Tatsächlich hätten in den letzten Monaten auch andere, ähnliche Modeketten wie Diesel USA oder Burns New York mit der gleichen Begründung Gläubigerschutz beantragt, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Ammann.
Nicht nur Onlinehandel macht Probleme
«Es ist unübersehbar, wie dominant die Online-Kleidershops geworden sind», so Ammann weiter. Allerdings seien die Billigkleider-Ketten während der Wirtschaftskrise im Nachgang der Finanzkrise auch übermässig gewachsen – weshalb jetzt ein Überangebot bestehe und die Ketten in Probleme gerieten.
Hinzu kommt: «Es gibt eine Bewegung der jüngeren Kundschaft, die nicht mehr einfach das Billigste will, sondern auch auf Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen achtet», weiss Ammann. Andere würden ihre Kleider vermehrt in Secondhand-Läden kaufen. Auch dies nage am Erfolg der Billigketten wie «Forever 21».