Die Einmalzahlung von 140 Franken, welche 22 Millionen Japanerinnen und Japaner erhalten, ist eine Form von sogenanntem Helikoptergeld. Ein Modell, welches der US-Ökonom und Nobelpreisträger Milton Friedman 1969 entwickelt hat. Das Bild eines Helikopters, der über den Köpfen der Leute schwebt und Geld abwirft, prägt den Namen dieser Idee, welche nun Japans Premierminister Abe aufgegriffen hat.
Stimulus für die Wirtschaft
Die Hoffnung ist, dass die Leute das verteilte Geld bald wieder ausgeben und so die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen anheben. Damit soll die Wirtschaft angekurbelt werden. Seit Jahrzehnten kämpft Japan mit einem niedrigen Wirtschaftswachstum. Das Helikoptergeld soll nun neuen Schwung verleihen und Japan aus der Wachstumsbaisse befreien.
Notenbank macht noch nicht mit
Seit Wochen spekulieren Experten darüber, ob und wie viel Helikoptergeld in Japan eingesetzt wird, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Beobachter hatten damit gerechnet, dass diese Massnahmen grosszügiger ausfallen als es nun der Fall ist. Theoretisch wäre es möglich, dass die japanische Notenbank Geld druckt für die Regierung und diese damit weitere Investitionen tätigt. Die Notenbank hält sich diesbezüglich aber bisher zurück.
Märkte haben mehr erwartet
Neben den 140 Franken für Leute mit niedrigem Einkommen investiert Japans Regierung aber trotzdem zusätzlich in verschiedene Infrastrukturprojekte wie Häfen und Magnetschwebebahnen. Doch das Stimulusprogramm von umgerechnet insgesamt 127 Milliarden Franken entspricht nicht den Erwartungen der Finanzmärkte. Die Börsenkurse rutschten ins Minus, der Japanische Leitindex Nikkei verlor seit Montag 2,3 Prozent. Gleichzeitig hat die Landeswährung Yen weiter an Wert zugelegt. Ein schlechtes Zeichen für die japanische Exportwirtschaft.