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Weniger Nebenjobs Shutdown bringt Studierende in Finanznot

Immer mehr Studierende geraten in finanzielle Nöte, weil sie ihren Nebenjobs nicht mehr nachgehen können.

Servieren im Restaurant, Drinks ausschenken in der Bar, Flyer verteilen für Promotionen. Drei Viertel aller Studierenden in der Schweiz gehen einem Nebenerwerb nach, um sich ihr Studium zu finanzieren. Doch die klassischen Studierendenjobs sind aktuell aufgrund des Lockdowns auf Eis gelegt.

Weniger klassische Studierendenjobs

Und nicht nur das – auch die Jobsuche ist schwieriger geworden. Das bestätigt das Stellenportal Uniboard: «Wir haben definitiv einen Rückgang der ausgeschriebenen Stelleninserate von traditionellen Neben-, Aushilfs- und Promotionsjobs während der Coronakrise bemerkt.» Gleichzeitig würde man jedoch ein gleichbleibend hohes beziehungsweise sogar leicht steigendes Interesse an Stellenausschreibungen der Studierenden feststellen.

Haben die Studierenden keine finanzkräftigen Eltern im Rücken, wird die Aufnahme eines Kredites – etwa bei der Educa Swiss, einer privaten Stiftung für Bildungsdarlehen – für viele unausweichlich.

Laut Stiftungsratspräsident Marco Billeter liegen die Gründe für das beschleunigte Wachstum der Stiftung ganz klar im Shutdown: «Anfragen an uns haben sich im Jahr 2020 verdreifacht.» Die Stiftung vergebe nebst Darlehen auch zinsfreie Corona-Notkredite bis zu 5000 Franken.

Andere Universität, andere Hilfe

Dass ein Studium an Geldproblemen scheitert, möchten die jeweiligen Universitäten und die Kantone verhindern. Nebst den üblichen Stipendien und Darlehen gibt es an gewissen Universitäten gar Corona-Nothilfen in Form von Geldern ohne Rückzahlungspflicht. So wollen sie den Studierenden schnell und unbürokratisch unter die Armee greifen.

Hier finden Studierende Unterstützung

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Eine Übersicht zu den Hilfsangeboten der verschiedenen Hochschulen gibt swiss universities auf ihrer Internetseite. Dazu sind auch die jeweiligen Studierendenschaften nahe am Geschehen dran und können Beratungen anbieten.

Das funktioniere aber nur bedingt, sagt Francesco Bee. Er ist Co-Präsident des Verbandes der Schweizer Studierendenschaften und sieht das Problem vor allem im föderalistischen Flickenteppich: «Universitäten in der Westschweiz sind grosszügiger als jene in der Deutschschweiz.» Es sei also reine Glückssache wie gut man als Student oder Studentin durch die Universität unterstützt werde. Die Problematik ist aber präsent, weshalb mehrere Universitäten nun spezielle Coronafonds eröffnen oder wiedereröffnen.

10vor10, 10.2.2021, 21:50 Uhr

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