Der Einzug der Schweizer Nati in die Achtelfinals lässt die Kassen bei den Fanartikel-Verkäufern klingeln. An manchen Orten werden die original Schweizer Fussball-T-Shirts knapp. Wer also am kommenden Dienstag das Spiel in neuem Rot-weiss feiern will, muss sich sputen.
«Am besten gehen die Original-Trikots über den Ladentisch», erklärt Stephan Heiniger vom Sportartikel-Fachhandelverband ASMAS. Dies bestätigt auch Patrick Stöpper von der Migros: «Der Verkaufsrenner sind die Schweizer Nati-Leibchen.»
Einen zusätzlichen Schub verzeichnen viele Sportartikel-Geschäfte seit klar ist, dass die Nati im Achtelfinal steht. So auch Coop: Die Nachfrage nach Schweizer Fan-Artikeln habe mit jedem Spiel der Nati zugenommen, betont Mediensprecherin Alena Kress. Beim Detailhändler laufen aber auch Fan-Mützen, Sonnenbrillen, Armbänder und Turnbeutel verschiedener Länder gut, wie es weiter heisst.
Noch besser als bei der EM 2016
Der Verkauf von Fanartikeln, Nati-T-Shirts und vom WM-Ball laufe sehr gut, meint Steve Schennach von Ochsner Sport. «Besser als vor zwei Jahren bei der Euro, auch wenn dies nicht ganz zu vergleichen ist.» Wenn es nach der Anzahl verkaufter Leibchen ginge, dann wäre die Schweiz Weltmeister, gefolgt von Frankreich und Portugal.
Das Portugal-Leibchen hat in der Romandie besonderen Erfolg, wie Migros-Mediensprecher Stöpper weiss. Dies erklärt er sich damit, dass in der Westschweiz die portugiesische Diaspora besonders stark vertreten ist.
Schnäppchenjäger aufgepasst!
T-Shirts von Teams, welche bereits ausgeschieden sind, werden innert kürzester Zeit zu Ladenhütern – sogar das Trikot des amtierenden Weltmeisters Deutschland ist kein Renner mehr. «Hier sank die Nachfrage praktisch auf null, nachdem das Löw-Team in der Gruppenphase ausschied», erklärte Heinz Meyer vom Fussball-Corner Oechslin in Zürich. Dabei ist das Leibchen des nördlichen Nachbarn stets eines der Begehrtesten.
Bei Ochsner Sport wird das Leibchen eines ausgeschiedenen Teams eine Stunde nach dem Turnier-Out bereits mit einem Rabatt von 50 Prozent angeboten.
Ausserhalb dieser Regeln bewegt sich der Verkauf von Mannschafts-T-Shirts, welche einen spannenden Hintergrund haben. So waren schon vor Beginn der WM in Russland die Nigeria-Leibchen praktisch ausverkauft, weil ein Rapper in London dieses T-Shirt getragen hatte.
Nach wie vor gut verkaufen sich Leibchen von kleinen Ländern wie zum Beispiel Peru. «Da haben die Käufer einen anderen Bezug wie zum Beispiel, dass sie in dem Land Ferien gemacht haben», erklärt Meyer vom Fussball-Corner Oechslin. Und noch ein Kuriosum hat er zu berichten: «Im Vergleich zu anderen Meisterschaften verzeichnen wir einen Zuwachs beim Verkauf von Goalie-Leibchen, wie jenes von Yann Sommer.»