Wie das Seetal verkehrstechnisch besser erreicht werden könnte, ist seit langem ein umstrittenes Thema. Im letzten Jahr wurde die Planung einer Umfahrungsstrasse für Hochdorf, Ballwil und Eschenbach (der sogenannten «Talstrasse») gestoppt. Darum soll jetzt künftig vermehrt auf den öffentlichen Verkehr gesetzt werden.
Kapazitätsgrenze erreicht
Kantonsrat Adrian Bühler (CVP) fordert in einem Vorstoss, dass zu den Hauptverkehrszeiten die Transportkapazität der S9 Luzern-Lenzburg erhöht wird. Es sollen entweder zusätzliche Züge verkehren oder die Kompositionen der bestehenden Verbindungen verlängert werden.
Bühler begründet seine Forderung damit, dass die Seetalbahn an ihre Kapazitätsgrenzen gestossen sei. Wie der Luzerner Regierungsrat in seiner Antwort auf ein Postulat vom Montag schreibt, sei ein Ausbau der S9 zwischen Luzern und Hochdorf eingeleitet.
Doppelt geführte Züge zu Stosszeiten
Die Zahl der Passagiere auf der Strecke der S9 ist zwischen 2005 und 2013 von 1,8 Millionen auf 3 Millionen gestiegen. Der Regierungsrat betont aber, dass die Kostendeckung der Bahn verhältnismässig tief sei.
Schon heute würden während den Stosszeiten Züge auf der ganzen Strecke doppelt geführt. Effektiv benötigt würden diese Doppelkompositionen jedoch nur auf kurzen Abschnitten, nämlich zwischen Luzern und Gersag oder maximal Hochdorf.
Darum ist jetzt geplant, dass die Züge nicht mehr über die ganze Strecke Luzern-Lenzburg verlängert werden, sondern nur noch zwischen Luzern und Hochdorf. Vorgesehen ist zudem, ab Dezember 2016 eine Komposition, die heute zwischen Zofingen und Lenzburg verkehrt, auf der Seetallinie einzusetzen. Gebremst werden könnte der Ausbau durch die knappen Finanzen des Kantons Luzern.