«Ein mutloser Wurf» – so oder ähnlich wurde die neue BZO von den Parteien betitelt, als der Stadtrat sie 2013 vorstellte. Zwar besserte er daraufhin die Vorlage nach. So richtig gelungen findet sie trotzdem niemand.
Wenn alle unzufrieden sind = Kompromiss
Vermisst wird das Visionäre, zum Beispiel Instrumente, die es ermöglichen würden, die Stadt Zürich stärker zu verdichten. Immerhin soll die Stadt in den nächsten 15 Jahren um weitere 80'000 Personen wachsen. Anders als bei anderen Gelegenheiten haben sich die meisten Parteien jedoch bereits im Vorfeld auf einen Kompromiss geeinigt, der sich dadurch auszeichnet, dass niemand so richtig zufrieden ist.
Zu viel oder zu wenig Schutz?
Für die SP ist das Glas «halbleer», ihr fehlen Bestimmungen, die Grundeigentümer stärker in die Pflicht nehmen und sie zu günstigem Wohnungsbau verpflichten. Die FDP findet, die BZO sei immer noch auf zu viel Schutz ausgerichtet. Widerstand kommt von den Grünen, die wiederum der Meinung sind, Grünflächen seien zu wenig geschützt. Wie die Grünen behält sich auch die SVP vor, die BZO abzulehnen. Ihr gehen die Vorschriften generell zu weit.
Ciao «Zürcher Untergeschoss»
Mehr zur BZO
Als grösste Neuerung wird wohl das sogenannte «Zürcher Untergeschoss» aus der BZO gestrichen. Ohne diese Stadtzürcher Spezialregelung darf künftig regulär ein Stockwerk höher gebaut werden. Auch die Erdgeschossnutzung hat das Parlament abgeschwächt. Weniger Gebiete fallen unter die Vorschrift, im Erdgeschoss Restaurants und Läden einzuplanen.
Gratis Aufzonung
In Zürich-Nord sollen Grundstückbesitzer in Zukunft dichter, also mehr, bauen dürfen, ohne der Stadt einen sogenannten Mehrwertausgleich bezahlen zu müssen. In einem Kompromiss mit den bürgerlichen Parteien hat die SP erreicht, dass dies allerdings nur für drei der ursprünglich sieben geplanten Gebiete gilt.